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Wohnungsmangel auch in ostdeutschen Großstädten immer gravierender

Es sind nicht nur die westdeutschen Metropolen wie München, Stuttgart und Frankfurt sowie die deutsche Hauptstadt Berlin, in denen es immer schwieriger wird, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Der gleiche Trend zeigt sich in einigen Großstädten im Osten der Republik, wie aktuelle Zahlen belegen, welche vom Baudezernat der Stadt Leipzig veröffentlicht wurden. Der „Monitoringbericht Wohnen 2016/2017“ zeigt einerseits eine aktive Bauwirtschaft und andererseits eine wachsende Anspannung auf dem Wohnungsmarkt.

Bevölkerungsanstieg ist höher als Wohnungszugänge

Im Jahr 2015 wuchs der Wohnungsbestand der sächsischen Metropole durch Neubauten um Umnutzungen um 1.837 Objekte. Hinzu kommen Wohnungen, die durch umfangreiche Sanierungen wieder bewohnbar gemacht wurden. Insgesamt wuchs der Wohnungsbestand der Stadt um mehr als 3.000 Einheiten. Die Zahlen für 2016 liegen noch nicht komplett vor, dürften sich aber aktuellen Hochrechnungen zufolge in einem ähnlichen Rahmen bewegen. Die begonnenen und beantragten Projekte, in denen jeweils mehr als 50 Wohneinheiten entstehen, bringen in den nächsten Jahren noch einmal einen Zuwachs von mehr als 11.000 Wohnungen. Doch diese Zugänge auf dem Wohnungsmarkt sind nicht ausreichend, denn die Stadtverwaltung erwartet einen erheblichen Anstieg der Bevölkerungszahl. Die Stadt soll im Jahr 2030 zwischen 674.000 und 722.000 Bewohner haben. Auf diesen Hochrechnungen basierend, müssten pro Jahr zwischen 3.400 und 5.200 Wohnungen pro Jahr hinzukommen, um den Bedarf decken zu können. Besonders hoch ist der Bedarf bei den Single-Wohnungen, denn der Anteil der Ein-Personen-Haushalte lag im Jahr 2016 bei knapp 54 Prozent aller Haushalte.

Steigende Mieten werden in Leipzig zum Problem

Wer der Meinung ist, dass er in den ostdeutschen Metropolen noch deutlich günstiger als in den Großstädten im Westen der Republik leben kann, begeht einen gravierenden Irrtum. Für Neubauten in Leipzig wurde im Jahr 2013 noch ein durchschnittlicher Kaltmietpreis von sechs Euro pro Quadratmeter verlangt. Bis zum Jahr 2016 stieg die Kaltmiete pro Quadratmeter auf einen Durchschnitt von zehn Euro. Der durchschnittliche Mietpreis kalt bei allen Arten von Wohnungen lag im Jahr 2015 noch bei 5,29 Euro. Hier ist zu berücksichtigen, dass es in Leipzig einerseits noch zahlreiche unsanierte Altbauten und anderseits eine hohe Zahl von Genossenschaftswohnungen mit teilweise über Jahrzehnte hinweg bestehenden Mietverträgen gibt.

Quelle: Stadtverwaltung Leipzig

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