Derzeit sind Corona-Leugner damit beschäftigt, die Menschen von der
Fakeinformationen zur Corona-Impfung sorgen für Verunsicherung
Von Corona-Leugnern kommt immer wieder das Argument, der Corona-Impfstoff sei allein schon deshalb kritisch zu betrachten, weil er „nicht von alteingesessenen Pharmakonzernen wie beispielsweise Bayer käme“. Beim Wirkstoff BNT162b2 (alternative Bezeichnung Tozimeran) handelt es sich um eine Gemeinschaftsentwicklung der Biontech SE und Pfizer. Die Biontech SE gibt es seit dem Jahr 2008 und hat sich von Beginn an auf mRNA-Wirkstoffe spezialisiert. Der Fokus lag dabei auf der Bekämpfung von Krebserkrankungen. Mit der Fokussierung auf mRNA-Wirkstoffe ist die Biontech SE für die Entwicklung der genau darauf basierenden Corona-Impfung prädestiniert. Die Kooperation mit Pfizer brachte ein Unternehmen ins Spiel, das bereits seit dem Jahr 1849, also mehr als 170 Jahre erfolgreich an der Entwicklung von Wirkstoffen beispielsweise zur Behandlung von Alzheimer, Brustkrebs und Epilepsie forscht. Auch einige wirksame Antibiotika (Azithromycin und Linezolid) stammen aus den Laboren von Pfizer.
Vorsicht beim Umgang mit WhatsApp-Videos von Corona-Leugnern!
Derzeit macht bei WhatsApp ein Video die Runde, in dem wörtlich behauptet wird, die Corona-Impfung wäre eine „Mordimpfung“. Das ist grober Unfug, mit dem sich die Urheber sogar strafbar machen. Sie setzen schlicht darauf, dass die breite Bevölkerung nicht weiß, wie ein mRNA-Impfstoff funktioniert. Neu sind solche Impfstoffe entgegen den Behauptungen der Corona-Leugner nicht, denn daran wird bereits seit drei Jahrzehnten geforscht. Die Ziele bestehen in der Entwicklung von Krebsimpfstoffen, Tollwutimpfstoffen und eines Influenzaimpfstoffs, der eine langfristige Immunisierung gegen die echte Virusgrippe bewirkt. Auch die von den Corona-Leugnern behaupteten Erbgutschädigungen beim Menschen sind ausgeschlossen, da keine Insertion (Einbau von Genmutationen) stattfinden kann. Dafür wären zwei Enzyme erforderlich, über die der menschliche Organismus nicht verfügt und die auch im Impfstoff nicht vorhanden sind.
Welche Nebenwirkungen sind bei der Corona-Impfung zu erwarten?
Corona-Leugner stürzen sich bei den Warnungen vor der Corona-Impfung auf Meldungen, nach denen es sowohl in Großbritannien als auch den USA fälle von schweren allergischen Reaktionen gegeben hat. Diese Fälle gab es tatsächlich, allerdings müssen sie von der Bedeutung her relativiert werden. Aus den USA wurde bestätigt, dass es sich in beiden Fällen um Menschen handelt, von denen allergische Reaktionen bereits bekannt waren. Allergische Reaktionen kann es bei jeder Art von Impfstoff geben. Zumeist sind nicht die Wirkstoffe die Ursache, sondern für die allergischen Reaktionen sind Hilfsstoffe und Trägerliquide verantwortlich, die für das Einbringen der Wirkstoffe in den menschlichen Organismus benötigt werden. Die bisher beobachteten Nebenwirkungen der Corona-Impfung sind mit den Nebenwirkungen der Grippeimpfung vergleichbar und umfassen Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit sowie gelegentlich auch leichtes Fieber.
An wie vielen Menschen wurde die Corona-Impfung getestet?
An vielen Stellen wird behauptet, dass aufgrund der schnellen Entwicklung und Zulassungsverfahren keine ausreichenden Studien am Menschen durchgeführt worden wären. Für den Wirkstoff BNT162b2 (alias Tozimeran) aus der Gemeinschaftsentwicklung von Pfizer und Biontech trifft diese Behauptung nicht zu. Dafür liegen Resultate vor, die bereits Anfang November 2020 die Verabreichung des Impfstoffs bei mehr als 43.500 Menschen belegen. Das heißt, es wurde vor der Beantragung der Zulassung eine durchaus repräsentative Studie durchgeführt.
Wie funktioniert der mRNA-Wirkstoff der Corona-Impfung?
Das Kürzel mRNA steht für eine Messenger-Ribonukleinsäure. Sie ist beim Impfstoff BNT162b2 im Gegensatz zur DNA (die das Erbgut enthält) nur einsträngig und funktioniert nach dem Prinzip des Transkripts. Der Impfstoff beinhaltet durch den einsträngigen Aufbau lediglich einen Teilabschnitt der Desoxyribonukleinsäure (DNA). Vereinfacht ausgedrückt heißt das, der mRNA-Wirkstoff liefert dem Immunsystem einen Teil des „Bauplans“ des Coronavirus. Damit bewirkt die Corona-Impfung eine effizientere Bekämpfung noch vor der rasanten Vermehrung im menschlichen Organismus, weil das Immunsystem auf die schnellere Erkennung des potentiell schädlichen Eindringlings trainiert wird.
Quelle: RKI, Paul-Ehrlich-Institut, Pfizer, Biontech
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