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Wirtschaft stagniert in Deutschland im III. Quartal

Am 14. November 2014 legte das Statistische Bundesamt die ersten Hochrechnungen zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft im III. Quartal 2014 vor. Danach ist das Bruttoinlandsprodukt gerade einmal um 0,1 Prozent gewachsen, nachdem es im II. Quartal um genau den gleichen Wert gesunken war. Das bedeutet für sechs Monate ein Nullwachstum. Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Werte entsprechen genau dem Trend, der von den führenden Wirtschaftsexperten prognostiziert worden war.

Wie reagieren die Wirtschaftsbosse auf die Zahlen?

In einem Statement gegenüber Focus Online gab Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank, an, dass er den aktuellen Trend für eine Konjunkturdelle hält. Das würde bedeuten, dass es sich um einen kurzzeitigen Einbruch handelt, Jörg Krämer aber nicht von einer längerfristigen Rezession ausgeht. Der Chefananalyst der Nordea-Bank, Holger Sandtke, sieht auch für das IV. Quartal 2014 einen eher schlechten Trend. Die von der Bundesregierung anvisierte „Wachstumslokomotive“ hat offenbar keine rechte Energie mehr, denn vor allem die Industrie hat einen Rückgang von Aufträgen zu verzeichnen.

Welche positiven Aspekte gibt es trotz der Wirtschaftsflaute?

Die von Krämer angesprochene Konjunkturdelle bedeutet eine Stagnierung auf einem hohen Niveau. Dass es zu keiner echten Rezession kommt, dazu dürften nach Meinung der Analysten vor allem die privaten Haushalte beigetragen haben. Die Beschäftigungsquote ist auf einem Rekordniveau. Die Inflationsrate ist (zum Leidwesen der EU) auf einem sehr niedrigen Niveau und die Löhne steigen kontinuierlich, was sich die Einführung des Mindestlohns noch einmal verstärken dürfte. Sparen ist nicht mehr lukrativ, da erste Banken bereits Strafzinsen auf Anlagen in Tagesgeldkonten verlangen. Das heißt, dass die Haushalte mehr Geld in den Konsum stecken und das kommt der Konjunktur zugute.

Europa zeigt insgesamt einen guten Trend bei der Konjunktur

Die gesamteuropäische Konjunktur profitiert von einer Entspannung in den Krisenstaaten. In Frankreich wird nach den ersten Hochrechnungen des französischen Statistikamts Insee im III. Quartal ein Wachstum von 0,3 Prozent verzeichnet. Spanien bringt es immerhin noch auf einen Zuwachs von 0,2 Prozent. Nach den Einschätzungen der EU-Kommission dürfte das Jahreswachstum im EU-Wirtschaftsgebiet etwa 0,3 Prozent betragen. Für das Jahr 2015 wird ein Wachstum von 0,7 Prozent prognostiziert. Deutschland dürfte einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, denn die Prognosen der Wirtschaftsweisen und der Bundesregierung liegen für das Jahr 2015 zwischen einem und 1,3 Prozent.

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