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Wird der ÖPNV in Leipzig zum Hotspot der Diebe?

Nach den Zahlen, welche die Redaktion der Leipziger Volkszeitung auf Anfrage von der Polizei erhielt, sollten Passagiere bei Fahrten mit dem Bus oder der Straßenbahn sehr genau auf ihr Hab und Gut achten. Die Zahl der angezeigten Diebstähle in den öffentlichen Verkehrsmitteln der sächsischen Metropole ist in den letzten Jahren rasant angestiegen. Von 2012 auf 2015 wurde bei den zur Anzeige gebrachten Diebstählen ein Plus von rund 152 Prozent verzeichnet. Die absoluten Zahlen weisen für 2012 gerade einmal 229 Diebstähle aus, während die Zahl im Jahr 2015 auf 577 anwuchs. Auch 2016 dürfte ein Rekordjahr werden, denn allein im ersten Halbjahr wurden bereits 294 Diebstähle angezeigt.

Auch andere Delikte kommen in Bussen und Bahnen öfter vor

Noch erschreckender ist allerdings die Tatsache, dass auch der Anstieg der in Bussen und Bahnen begangenen Körperverletzungen von 2012 auf 2015 in Leipzig reichlich 39 Prozent beträgt. So wurden 2012 noch 138 Körperverletzungen gezählt, während deren Zahl im Jahr 2015 bereits auf 192 wuchs. 2016 dürfte eine noch höhere Gesamtfallzahl bringen, denn im ersten Halbjahr wurden bereits 114 Körperverletzungen angezeigt. Auch Sexualstraftäter scheinen sich im Umfeld des ÖPNV wohlzufühlen. Im gesamten Jahr 2015 wurden sieben sexuell motivierte Übergriffe registriert. Die Bilanz des ersten Halbjahrs 2016 liegt bereits bei zehn Fällen, wobei sechs Delikte an Haltestellen begangen wurden. Die Haltestellen in Leipzig sind quer durch alle Straftaten ein Schwerpunkt. Insgesamt wurde im Umfeld der Haltepunkte des ÖPNV in Leipzig im Jahr 2015 im Vergleich zum Jahr 2012 ein Anstieg der Straftaten um fast 39 Prozent registriert. Die Bilanz des ersten Halbjahrs 2016 weist bereits 336 Fälle aus, sodass ein Anstieg im gesamten Jahr im zweistelligen Prozentbereich erwartet werden muss.

Welche Gründe gibt es für diese Entwicklung?

Zuerst einmal sei gesagt, dass diese Zahlen zwar alarmierend sind, der ÖPNV in Leipzig aber dennoch als sicher betrachtet werden kann. Immerhin lag die Zahl der allein durch die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) beförderten Fahrgäste im Jahr 2015 bei stolzen 138 Millionen. Hinzu kommt, dass die Bevölkerungszahl rasant gestiegen ist. Von 2011 bis 2015 wurde ein Zuwachs um rund zehn Prozent auf nunmehr knapp 560.500 verzeichnet. Davon sind rund 42.000 Ausländer. Ob die hohe Zahl der Migranten bei der Kriminalitätsentwicklung im Umfeld des ÖPNV eine Rolle spielt, kann anhand der Zahlen nicht beurteilt werden. Die Polizei machte keine Angaben zur Nationalität der Täter. Fakt ist allerdings, dass der ÖPNV allein schon wegen der Vielzahl der Fluchtwege das Potential hat, zu einem Hotspot der Diebe zu werden.

Quelle: leipzig.de, lvz.de

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