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Tengelmann-Filialen sollen nun einzeln verkauft werden

Das Gezerre um die Filialen der defizitären Handelskette Kaiser’s Tengelmann dauert nun schon einige Zeit an. Zuerst gab es Pläne, sämtliche Filialen an die Supermarktkette edeka zu verkaufen. Sie scheiterten 2015 an einem Veto des Bundeskartellamts. Außerdem hatte der Hauptkonkurrent REWE gegen die Übernahme geklagt. Nachdem auch die Monopolkommission die Zustimmung zur Übernahme durch edeka verweigerte, entschloss sich Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zu einer sogenannten Ministererlaubnis, durch welche edeka die Filialen von Kaiser’s Tengelmann hätte unter Auflagen übernehmen können. Doch ein Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf kippte die Ministererlaubnis im letzten Moment. Nun sollen die Filialen einzeln verkauft werden.

Verkauf von Kaiser’s Tengelmann in mehreren Losen

In einem ersten Schritt sollen die nach der Schließung erster Niederlassungen im Verlaufe des letzten Jahres noch verbliebenen 105 Filialen in Nordrhein-Westfalen an den Mann gebracht werden. Die entsprechende Liste stellt die Führungsspitze von Kaiser’s Tengelmann ab dem 17. Oktober 2016 zur Verfügung. Wer sich für einen der Märkte interessiert, bekommt außerdem die Chance, bei der Unternehmensführung die Umsatzzahlen der einzelnen Filialen anzuschauen. Die Angebote müssen direkt an die Zentrale von Kaiser’s Tengelmann abgegeben werden, denn ein Makler wurde nicht eingeschaltet. Interessenten gibt es reichlich, was von Alan Caparros, dem aktuellen REWE-Chef in einem Interview bestätigt wurde. Neben Übernahmeangeboten der edeka und der REWE werden auch Kaufangebote von René Benko aus Österreich sowie von Migros aus der Schweiz erwartet.

Wie positioniert sich Kaiser’s Tengelmann selbst?

Karl-Evian Haub, der derzeitige Chef von Kaiser’s Tengelmann gab der Westdeutschen Zeitung gegenüber an, dass er vor allem um die Zukunft der Arbeitskräfte in den zu verkaufenden Filialen sorgt. Betroffen sind insgesamt rund 8.000 Mitarbeiter. Genau dafür bekommt Karl-Evian Haub Kritik vom REWE-Chef, denn dieser verweist auf die massive Schließungspolitik, die in den letzten Monaten von Kaiser’s Tengelmann betrieben wurde. Sie hat schon jetzt rund 1.000 Arbeitsplätze gekostet. Karl-Evian Haub macht sich dagegen Sorgen, dass es für eine Vielzahl der zum Verkauf stehenden Filialen aufgrund der Gewinndefizite gar keine neuen Betreiber geben könnte. Er geht davon aus, dass nicht einmal die Hälfte der Filialen weiterbetrieben werden. Zusätzlich zu den 105 Filialen in Nordrhein-Westfalen stehen 188 Filialen in Bayern und 133 Niederlassungen in Berlin zur Disposition.

Quelle: Westdeutsche Zeitung, Focus

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