
Die Bundesrepublik Deutschland ist dringend auf die planmäßige
Zwei von fünf LNG-Terminals sind bereits am Netz
Auf einen Erfolg konnte die Bundesregierung in ihrer Antwort bereits verweisen. Die erste schwimmende Station zur Umwandlung von Flüssiggas in netztaugliches Gas ist bereits im Dezember 2022 in Betrieb gegangen. Die FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) läuft in Wilhelmshaven inzwischen im Regelbetrieb. Auch die privaten Betreiber der FSRU in Lubmin konnten im Januar 2023 die erfolgreiche Inbetriebnahme ihres Systems melden. Im Laufe des Jahres 2023 will die Bundesregierung die weiteren vier beauftragten FSRU-Systeme in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin ans Netz bringen. Genaue Termine werden in der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage aus dem Bundestag nicht benannt. Sie verweist auf die nicht planbare Dynamik bei den vorbereitenden Bauarbeiten vor Ort. Doch die schnelle Umsetzung des ersten Bundesprojekts in Wilhelmshaven macht Hoffnung, dass die Inbetriebnahme noch vor Beginn der Heizperiode im Herbst 2023 erfolgen kann.
Welche FSRU-Einheiten wurden von der Bundesregierung gesichert?
Druck auf das planmäßige Voranschreiten der Bauarbeiten gibt es auch durch die Tatsache, dass sich die Bundesregierung bereits die notwendigen FSRUs für die vier weiteren Projekte durch entsprechende Charterverträge gesichert hat. In Wilhelmshaven kommt die FSRU „Excelsior“ zum Einsatz. Das unter belgischer Flagge fahrende Schiff ist bereits auf dem Weg nach Deutschland. Der 277 Meter lange LNG-Tanker mit Wandlereinheit kann bis zu 138.000 Kubikmeter Flüssiggas lagern und pro Jahr bis zu 5 Milliarden Kubikmeter netztaugliches Gas pro Jahr liefern. Er soll nach dem aktuellen Vertrag 5 Jahre in Wilhelmshaven arbeiten.
Für die Standorte Lubmin und Stade hat sich die Bundesregierung die FSRUs „Transgas Power“ und „Transgas Force“ gesichert. Dabei handelt es sich um baugleiche Schiffe, die erst im Jahr 2021 in Betrieb genommen wurden. Sie können in ihren Tanks jeweils bis zu 174.000 Kubikmeter Flüssiggas speichern und pro Jahr bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter netztaugliches Gas pro Schiff liefern.
In Brunsbüttel soll die von Hoegh stammende FSRU „Gannet“ zum Einsatz kommen. Sie hat ihr Ziel bereits erreicht. In der Startphase soll sie 3,5 Milliarden Kubikmeter Gas ins deutsche Netz einspeisen. Damit sind die nach dem Vertragsinhalt nutzbaren Kapazitäten im Dauerbetrieb nicht ausgeschöpft, denn sie liegen bei bis zu 7,5 Milliarden Kubikmetern. Der Grund ist derzeit noch das Fehlen einer geeigneten Anschlussleitung, die im Laufe des Jahres 2023 fertiggestellt werden soll.
Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/5784, Marinetraffic, Vesselfinder, Uniper
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