Wie gut sind Früherkennungs-Untersuchungen wirklich?

Dieser Frage will jetzt Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), auf den Grund gehen. Bestimmte Früherkennungs-Untersuchungen sollen dabei genauer unter die Lupe genommen werden hinsichtlich ihres Nutzens und der Risiken, die davon ausgehen. Die Krankenkassen selbst begrüßen den Vorschlag, obwohl sie erst kürzlich eine Initiative zur besseren Nutzung des Hautkrebs-Screenings gestartet haben.

Krebs-Früherkennung senkt Todeszahlen nur minimal

Montgomery bezieht sich in seinem Vorschlag darauf, dass bestimmte Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung die Zahl der Todesfälle nur minimal sinken lassen. Er kritisiert weiterhin, dass die Vorsorge-Untersuchungen in vielen Fällen nur die Patienten erreichen, die sich ohnehin gut um ihren Körper kümmern. Daher sei es jetzt zwingend erforderlich, eine wissenschaftliche Analyse durchzuführen. Bei dieser sollten alle bisherigen Statistiken zu den Vorsorge-Untersuchungen ausgewertet werden, um Nutzen und Risiko selbiger im Verhältnis darstellen zu können.

Von dem Prüfverfahren sollen jedoch etablierte Früherkennungs-Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen sowie Check-Ups für Erwachsene nicht betroffen sein.

Vorsorgeuntersuchungen: Sinn wurde angezweifelt

Bereits zu Jahresbeginn hatte Professor Jürgen Windeler, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, zahlreiche Vorsorge-Untersuchungen kritisiert und deren Sinn angezweifelt. Insbesondere die Tastuntersuchung bei Prostatakrebs, das Hautkrebs-Screening und der allgemeine, regelmäßige Check-Up sind seiner Meinung nach zu hinterfragen.

Bei dieser aktuellen Überprüfung der Massenscreenings geht es natürlich auch um wirtschaftliche Interessen der Ärzte und der Krankenkassen. Gerade im Bereich der Hautkrebs-Screenings sind sich die Kassen aber sicher, dass sie sinnvoll seien. So wurde erst vor wenigen Tagen eine Kampagne gestartet, um Patienten auf ihr Recht hinzuweisen, ab dem 35. Lebensjahr regelmäßig diese Untersuchung durchführen zu lassen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung betont dabei, dass sich Hautkrebs gut erkennen lasse und frühzeitig eingeleitete Behandlungen gute Heilungschancen mit sich bringen.

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BrittaL

BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.

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