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Wie gefährlich sind trockene Augen?

Trockene Augen sind gekennzeichnet durch ein starkes Jucken, Brennen oder Tränen. Die Diagnose bei diesen Symptomen lautet dann oft „Sicca-Syndrom“ oder eben einfacher trockene Augen. Die Ursachen sind vielfältig, ebenso wie die Symptome. Außerdem muss man zwischen verschiedenen Varianten des trockenen Auges unterscheiden.

Welche Ursachen können trockene Augen haben?

Zunächst einmal kann generell zu wenig Tränenflüssigkeit im Auge vorhanden sein, erklärt Gerd Geerling, Direktor an der Uni-Augenklinik in Düsseldorf. Außerdem kann die Zusammensetzung des Tränenfilms gestört sein, so dass die Tränenflüssigkeit zu schnell verdunstet.

Die letztere Variante kommt in der Praxis der Augenärzte übrigens sehr viel häufiger vor. Meist funktionieren dann die Drüsen am Lidrand nicht richtig. Sie sind dafür verantwortlich, das Fett für den Tränenfilm zu produzieren. Diese Fettschicht, die auf der Tränenflüssigkeit schwimmt, ist aber nötig, damit die Flüssigkeit im Auge bleibt und nicht einfach abfließt. Wenn die Fettschicht nicht oder nicht ausreichend vorhanden ist, fließt die Flüssigkeit ab, die Augen tränen.

In einigen Fällen sind Umweltfaktoren Auslöser für das trockene Auge. So kennt man im englischsprachigen Raum das „Office-Eye-Syndrom“. Es entsteht durch zu viel Arbeit am Computer, durch trockene Heizungsluft, Staub und das Gebläse von Klimaanlagen, welche die Augen austrocknen.

Aber auch körpereigene Faktoren können als Ursache für trockene Augen infrage kommen. Ein Mangel an männlichen Sexualhormonen etwa kann die Störung in den Lidranddrüsen verursachen. Ebenfalls können Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Rosazea das trockene Auge begünstigen. Auch Entzündungen an der Augenoberfläche sind als Ursache denkbar.

Typische Beschwerden und Folgen bei trockenen Augen

Wer unter trockenen Augen leidet, hat mit einer Vielzahl von Beschwerden zu kämpfen. Der ständige Juckreiz, das starke Brennen, Krusten auf den Augen und gerötete Lidkanten sind nur einige der Symptome. Hinzu kommt das Gefühl, ein Fremdkörper befinde sich im Auge, Kontaktlinsen werden oft nicht vertragen, die Lichtempfindlichkeit ist erhöht und die Augen ermüden insgesamt schneller. Auch Sehstörungen sind keine Seltenheit.

Allerdings sind trockene Augen in den allermeisten Fällen nicht gefährlich. Lediglich in sehr seltenen Fällen kann die Augenoberfläche so stark geschädigt werden, dass die Gefahr einer Erblindung besteht.

Wie werden trockene Augen behandelt?

Die Behandlung ist abhängig von der Ursache für das trockene Auge, aber auch davon, wie stark ausgeprägt die Symptome sind. In den meisten Fällen handelt es sich um leichte Beschwerden, so dass es ausreicht, ein Tränenersatzmittel in die Augen zu tropfen. Die Augentropfen sind allerdings frei erhältlich, so dass die Kosten nicht von den Kassen übernommen werden. Sollten die Beschwerden trotz Augentropfen anhalten oder gar Sehstörungen auftreten, so ist der Besuch beim Augenarzt unbedingt anzuraten.

Wichtig dabei: Auch der Augenarzt muss erst die Ursache für das trockene Auge herausfinden. Erst danach kann er eine Therapie vorschlagen. Dabei müssen sich Patienten bewusst sein, dass diese Therapie stets als Langzeittherapie mit schleichendem Wirkungseintritt zu verstehen ist. Entzündungshemmende Medikamente, Augentropfen aus Eigenblut oder eine spezielle Lidrandpflege sind weitere Möglichkeiten der Behandlung. Allerdings werden die Augentropfen aus Eigenblut nur von wenigen Zentren hergestellt. Die Kostenübernahme seitens der Krankenkasse erfolgt zudem nur nach Absprache.

Kann ich trockenen Augen vorbeugen?

Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, hat jeder die Chance, trockenen Augen vorzubeugen. So helfen allgemeine Gesundheitsempfehlungen, wie eine obst- und gemüselastige Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. Bildschirmarbeiter sollten regelmäßig Blinzelübungen in den beruflichen Alltag einbauen.

Quelle: dpa

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