Grundlage der
WHO-Datenbank zur Luftqualität zeichnet ein erschreckendes Bild
Als neuen Parameter hat die Weltgesundheitsorganisation die gemessenen Werte für die in der Luft enthaltene Menge von Stickstoffoxid (NO2) aufgenommen. Die hohen Konzentrationen von Stickstoffoxid sind in Kombination mit winzigen Feinstaubpartikeln vor allem ein städtisches Problem. Ursache dafür sind die Abgase von Heizungen, die konventionelle Energielieferanten verwenden. Hinzu kommt das hohe Aufkommen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren im innerstädtischen Verkehr. Die Auswirkungen zeigen sich nicht nur in den Städten, denn die WHO gibt in der Pressemeldung zur aktualisierten Datenbank zur Luftqualität an, dass weltweit rund 99 Prozent aller Menschen gesundheitlichen Gefahren durch die über den Grenzwerten liegenden Schadstoffbelastungen der Luft ausgesetzt sind. Zu den Folgen gehören rund 7 Millionen vermeidbare Todesfälle pro Jahr.
Luftqualität ist vom Durchschnittseinkommen der Länder abhängig
Je reicher die einzelnen Länder sind, desto besser ist die Luftqualität. In Regionen mit überdurchschnittlich hohem Einkommen erfüllen bereits 17 Prozent aller Städte die von der WHO festgelegten Grenzen bei der Schadstoffbelastung. In armen Ländern liegen die Werte der Luftverschmutzung in 99 Prozent der Städte deutlich über den Grenzwerten. In 77 Prozent aller Städte weltweit liegt die durchschnittliche Konzentration von Stickstoffoxid über das Jahr hinweg über den Grenzwerten der neuen Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation. In den ärmeren Ländern gab es bisher auch ein Überwachungsproblem. Doch seit dem Jahr 2018 sind in diesen Regionen Messstationen in rund 1.600 Städten hinzugekommen. Deshalb spielt das Thema Luftqualität auch eine wichtige Rolle beim nächsten Weltgesundheitstag. Dieser Aktionstag findet am 7. April 2022 statt.
Das Motto lautet: Schneller Verzicht auf fossile Energieträger
Vor allem die fossilen Energielieferanten Erdgas und Erdöl stehen momentan in mehrfacher Hinsicht im Fokus. Durch den Ukrainekrieg haben sich beide Energieträger drastisch verteuert. Außerdem werden die Forderungen auf den kompletten Verzicht auf die Lieferungen aus Russland immer lauter. Hinzu kommen der Menschen vor den Auswirkungen der davon ausgehenden Schadstoffe auf die Luftqualität sowie der ebenfalls dringend notwendige Klimaschutz. Die WHO benennt als vordringliche Maßnahmen beispielsweise einen Ausbau des ÖPNV zu erschwinglichen Preisen, eine Verbesserung der Fahrzeugstandards, Förderungen für die Umstellung der Haushalte auf saubere Energien sowie eine deutliche Minimierung der Abfallverbrennung bei der Müllentsorgung und in der Landwirtschaft.
Quelle: WHO
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