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WHO gibt Empfehlungen für Malariaimpfungen für Kinder

Nurse giving an injection

Die ersten Pilotprojekte zur Erforschung der Malariaimpfung für Kinder sind abgeschlossen. Sie verliefen nach den offiziellen Angaben der WHO positiv.

Im Oktober 2021 teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, dass nunmehr eine Empfehlung für die Malariaimpfung RTS,S/AS01 für Kinder ausgesprochen wird. Die Immunisierung mit diesem Impfstoff kann bereits bei Säuglingen ab einem Alter von 5 Monaten erfolgen. Sie erfordert insgesamt 4 Spritzen, um die maximal mögliche Wirksamkeit zu erreichen. Die WHO empfiehlt die Malariaimpfung für alle Kinder, die in Regionen mit einem mäßigen und hohen Risiko für diese Erkrankung leben. In dem Impfstoff stecken drei Jahrzehnte Forschung, die unter anderem durch Zuschüsse der UNICEF, GSK, PATH sowie der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt wurden.

Wie wirksam ist die neue Malariaimpfung für Kinder?

Der Impfstoff wurde auf die Bekämpfung des Erregers Plasmodium falciparum optimiert. Er verursacht weltweit den größten Anteil der schweren und tödlichen Verläufe der Malaria. Die WHO geht davon aus, dass fast 250 Millionen Malariafälle auf das Konto dieser einen Untergruppe der Malariaerreger gehen. Er hat sich an den Organismus des Menschen bereits so angepasst, dass das Immunsystem ihn ohne eine entsprechende Vorbereitung nicht effektiv bekämpfen kann. In den Pilotprojekten wurde ein Rückgang der tödlich verlaufenden Malariaerkrankungen unter geimpften Kindern mit gutem Zugang zur medizinischen Versorgung um etwa 30 Prozent festgestellt. In den Projekten wurden rund 2,3 Millionen Impfdosen an mehr als 800.000 Kinder aus Malawi, Kenia und Ghana verabreicht. Selbst die 30 Prozent sind ein großer Erfolg, denn in Afrika sterben jedes Jahr rund 260.000 Kinder an den Folgen von Malaria.

Fakten, Zahlen und Daten rund um die Malaria

Die Erreger der auch als Tropenfieber bezeichneten Malaria sind Vertreter der Gattung Plasmodium. Übertragen werden die durch die Anopheles-Mücke. In den Ländern in der Mitte Afrikas besteht das mit Abstand höchste Infektionsrisiko. Auch in den tropischen Teilen Asiens sowie im Norden von Südamerika sind mit Plasmodien belastete Anopheles-Mücken anzutreffen. Durch den weltweiten Tourismus und Warenverkehr erobern sie ständig neue Gebiete. In Deutschland konnte bereits der Subtyp Anopheles claviger nachgewiesen werden, der ebenfalls zu den Überträgern der Malariaerreger zählt. Die ersten Symptome zeigen sich 8 bis 30 Tage nach dem Kontakt mit den Erregern. Der Beginn ähnelt dem Start einer Grippe. Später treten wechselnde Schübe von Kältegefühlen und Fieber. Der Wechselturnus liefert Hinweise auf die Subtypen des Erregers. Handelt es sich um den Erreger Plasmodium falciparum, treten zusätzlich neurologische Symptome wie beispielsweise eine Lähmung der Augenmuskulatur auf.

Quelle: WHO

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