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Weltkriegsbombe in Frankfurt erfolgreich entschärft

Gestern war der Tag der Tage in Frankfurt am Main. Die 1,8 Tonnen schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg sollte entschärft werden. Um 18:31 Uhr endlich der erlösende Tweet der Frankfurter Polizei: Die Weltkriegsbombe wurde erfolgreich entschärft.

Probleme bei Frankfurter Bombenentschärfung

Den Experten des Kampfmittelräumdienstes war es gelungen, alle drei Zünder zu entfernen. Allerdings habe sich bei zwei der drei Zünder die Sprengladung nicht mit entfernen lassen. Die Sprengkapseln mussten die Feuerwerker somit gesondert ausbauen und benötigten dafür wieder andere Geräte.

Die Sperrung der extra für die Bombenentschärfung eingerichteten Sperrzone, die in einem Radius von 1,5 Kilometer rund um die Bombe verlief, wurde jedoch nicht sofort aufgehoben. Zuerst sollten alte und kranke Menschen zurück in die Pflegeheime und Krankenhäuser gebracht werden. Diese waren bereits einen Tag zuvor geräumt wurden.

Von der Evakuierung waren insgesamt 65.000 Menschen in Frankfurt am Main betroffen. Damit war es die größte Räumungsaktion Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg.

Verzögerungen bei Evakuierung

Der Kampfmittelräumdienst wollte mit seiner Arbeit bereits um zwölf Uhr mittags beginnen. Nach einer minutiös geplanten Evakuierung mussten die betroffenen Anwohner ihre Wohnungen bereits ab sechs Uhr morgens verlassen. Allerdings weigerten sich einige Personen, ihre Häuser und Wohnungen im Westend zu verlassen. Mindestens eine Person musste laut Polizeipräsident Bereswill in Gewahrsam genommen werden, nachdem die Feuerwehr sie mittels Drehleiter über den Balkon aus der Wohnung geholt hatte.

Zwei weitere kleinere Gruppen hatten sich zusätzlich geweigert, das Sperrgebiet zu verlassen. Dadurch konnten die Experten des Kampfmittelräumdiensts ihre Arbeit erst zweieinhalb Stunden später als geplant aufnehmen.

Feuerwehrchef Reinhold Ries zeigte sich sichtlich verärgert über die Verzögerungen bei der Evakuierung und hoffte, „dass dies rechtliche Folgen hat“. Insgesamt waren es weniger als ein Dutzend Menschen, die die gesamte Planung der Evakuierung verzögert haben. Ebenfalls verärgert war Polizeichef Bereswill.

Verzögerungen gab es allerdings auch bei der Evakuierung hilfsbedürftiger Menschen. Am Morgen hatten Feuerwehr und Rettungskräfte zwar noch ausreichend Zeit gehabt, um die Menschen aus der Sperrzone zu bringen, wussten aber schlicht und ergreifend nichts von ihnen. Sie meldeten sich erst spät, so dass es zu weiteren Verzögerungen kam.

Quelle: dpa

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