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Vorsicht vor Spielschleim

Spielschleim ist für die Kleinsten eine tolle Erfindung. Der glibberige Schleim lädt zu allerlei Späßen ein. Doch damit er so schön glibberig wird, ist Borsäure nötig, die wiederum zu Durchfall und Erbrechen führen kann. Stiftung Warentest hat deshalb jetzt Spielschleim untersucht – mit traurigem Ergebnis.

Die stichprobenartige Untersuchung der Stiftung Warentest hat ergeben, dass der Spielschleim in allen fünf untersuchten Produkten mit zu viel Borsäure versetzt war. Die Grenzwerte sind bei allen Produkten überschritten worden, so dass keines von ihnen eigentlich hätte verkauft werden dürfen.

Das Problem mit der Borsäure im Spielschleim

Die Borsäure muss in Spielschleim enthalten sein, da sie ihn glibberig und gleichzeitig zäh macht. Anders wäre die typische Konsistenz nicht erreichbar. Allerdings kann Borsäure in größeren Mengen zu gesundheitlichen Problemen führen. Durchfall, Erbrechen und Krämpfe sind typische Probleme, die durch zu hohe Borsäure-Konzentrationen entstehen. In Tierversuchen wurde zudem nachgewiesen, dass Borsäure die Fortpflanzung stört.

Kleine Kinder erkunden ihre Welt oft mit dem Mund. Die Hersteller fördern das über die Verpackung auch noch oft. Unter den im Internet bestellten Produkten in unterschiedlichen Farben, wurde eines mit Strohhalmen zum Spielen ausgeliefert. Eine andere Probe war in einer Plastedose verpackt, die einer Getränkedose ähnelte. Damit werden die Kinder richtiggehend dazu animiert, den Schleim in den Mund zu nehmen und zu verschlucken.

Grenzwerte im Spielschleim teilweise um das Dreifache überschritten

Flüssige und haftende Kinderspielzeuge dürfen laut Gesetzgeber nicht mehr als 300 Milligramm Bor pro Kilogramm freisetzen. Unter den fünf jetzt getesteten Produkten überschritten drei diesen Grenzwert sogar um mehr als das Dreifache. Die anderen beiden Produkte überschritten den Grenzwert ebenfalls und sind eigentlich nicht verkehrsfähig. Trotzdem beruhigen die Tester, dass „eine akute Gefahr von den geprüften Schleimen wahrscheinlich nicht ausgehe“.

Allerdings deckt sich das aktuelle Ergebnis von Stiftung Warentest mit anderen Ereignissen. So musste Tedi bereits Anfang August 2018 den Knetschleim „Dinosaurier“ aufgrund der erhöhten Borsäure-Werte zurückrufen und komplett vom Markt nehmen. Bereits 2004 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) davor gewarnt, dass die Hüpfknete, die als Kreuzung aus Knete und Flummi gedacht ist, zu viel Borsäure enthält.

Spielschleim am besten selbst herstellen

Aufgrund der ernüchternden Testergebnisse rät die Stiftung Warentest Eltern dazu, den Schleim selbst herzustellen. Das geht sogar in einer essbaren Variante. Dafür werden Marshmallows benötigt, die immer wieder in der Mikrowelle für 30 Sekunden erhitzt werden, bis sie schließlich flüssig sind. Mit Lebensmittelfarbe lassen sie sich dann grün, gelb, blau oder rot einfärben. Ewas Mehl sollte außerdem untergerührt werden, um die gewünschte Konsistenz zu erhalten. Die Masse sollte nicht mehr kleben bleiben, aber noch gut knetbar sein.

Quelle: irb

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