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Rauchmelder haben bei Kindern kaum Chancen

Rauchmelder können Leben retten. Insbesondere wenn ein Feuer nachts ausbricht, kann der Rauchmelder mit seinem hohen Piepton die schlafenden Bewohner wecken und so vor dem Feuer-, oder häufiger Rauchtod retten.

Doch bei Kindern ist das anders: Sie schlafen nicht nur tiefer als Erwachsene, sondern reagieren auch auf den typischen Piepton des Rauchmelders weniger stark als Erwachsene. Das haben jetzt Kinderärzte aus den USA in einer Studie herausgefunden, deren Ergebnisse im Fachblatt „Journal of Pediatrics“ veröffentlicht wurden. Nur die Hälfte der schlafenden Kinder wachte demnach durch das Warnsignal des Rauchmelders auf. Anders, wenn dem Piepton eine Aufnahme der Stimme der Mutter zugefügt wurde: Dann wachten neun von zehn Kindern auf.

Mamas Stimme ist wirksamer als der Rauchmelder

Wie der Co-Autor der Studie und Direktor des Sleep Disorder Center am Nationwide Children’s Hospital in Ohio, Mark Splaingard, erklärte, seien Kinder „bemerkenswert resistent gegen Geräusche, wenn sie schlafen“. Grundsätzlich haben Kinder längere und tiefere Schlafzeiten als Erwachsene, so dass es lautere Geräusche benötigt, um sie zu wecken. Deshalb geht Splaingard davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit bei Kindern geringer ist, von einem Rauchmelder bei einem nächtlichen Feuer aufgeweckt zu werden.

In der Studie haben die Kinderärzte insgesamt 176 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren im Schlaflabor untersucht. Insgesamt vier verschiedene Warnsignale wurden getestet, bei drei von ihnen kombinierte man Sätze, die die Mütter der Kinder zuvor aufgenommen hatten mit dem üblichen Piepton. Heraus kam, dass es keinen Unterschied machte, was genau die Mütter sagten und ob sie ihre Kinder etwa mit deren Namen ansprachen. Fakt ist, dass die Kinder in 86 bis 91 Prozent der Fälle erwachten, wenn sie die Stimme der Mutter hörten, aber nur in 53 Prozent, wenn ein einfacher Piepton erklang.

Mamas Stimme führt schneller zum Wachwerden

Ebenfalls zeigte die Studie, dass Kinder von Mamas Stimme schneller geweckt wurden. Bis sie erwachten und den Schlafraum verließen, verging deutlich weniger Zeit bei den kombinierten Signalen – insgesamt 18 bis 28 Sekunden brauchten die Kinder im Durchschnitt. Beim einfachen Piepton waren es dagegen durchschnittlich 282 Sekunden, also knapp fünf Minuten bis zum Verlassen des Raums, falls die Kinder überhaupt aufwachten.

Fakt ist aber: Brennt es wirklich, sind Sekunden entscheidend. Daher erhoffen sich die Kinderärzte von ihrer Studie, dass die Ergebnisse zur Entwicklung effektiverer Rauchmelder für Kinder führen können. Insbesondere solle dies für Kinder gelten, die alt genug sind, sich im Notfall selbst in Sicherheit zu bringen.

Jetzt wollen die Kinderärzte zudem testen, ob statt der Stimme der eigenen Mutter auch eine beliebige andere, männliche oder weibliche Stimme genutzt werden kann. Außerdem soll überprüft werden, ob der „Stimmenalarm“ auch bei Erwachsenen besser funktioniert. Damit könnten neuartige Feuermelder hergestellt werden.

Quelle: mah

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