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Die Bärlauchzeit startet im Frühling wieder und viele Menschen wollen das edle Gewürz nicht einfach kaufen, sondern selbst im Wald sammeln. Experten warnen jedoch vor den Gefahren beim Sammeln von Bärlauch. Denn allzu schnell kann dieser mit giftigen Pflanzen, allen voran dem Maiglöckchen, verwechselt werden. Aber auch die Herbstzeitlosen ähneln dem Bärlauch im Aussehen sehr stark.

Alexander Bonde, Verbraucherminister von Baden-Württemberg, erklärte, dass Bürger, die Bärlauch im Wald sammeln wollen, auf der Hut sein müssen. Unkenntnis der Pflanzen kann hier tödliche Folgen haben. In diesem Zusammenhang verwies Bonde auf einen Fall aus 2004. Ein Mann und eine Frau hatten die Herbstzeitlose mit dem Bärlauch verwechselt, sie gesammelt und gegessen und waren an diesem Mahl gestorben.

Woran erkenne ich die Vergiftung bei „falschem“ Bärlauch?

Wer Maiglöckchen oder die Herbstzeitlosen mit Bärlauch verwechselt, kann unter Vergiftungserscheinungen leiden. Diese treten in der Regel zwei bis sechs Stunden nach dem Verzehr auf. Sie äußern sich mit Erbrechen, Kreislaufproblemen, Krämpfen, aber auch blutigem Durchfall. In diesen Fällen sollte sofort der Arzt aufgesucht werden.

Wie erkenne ich den richtigen Bärlauch?

Wer sich trotzdem nicht davon abhalten lassen will, Bärlauch im Wald zu sammeln, sollte einige grundlegende Unterscheidungsmerkmale der Pflanzen kennen. Bärlauch beispielsweise bildet jedes einzelne Blatt an einem einzigen Stängel aus. Meist wächst Bärlauch sehr dicht und in Gruppen beieinander stehend. Maiglöckchen bilden dagegen zwei Blätter pro Stängel aus. Bei den Herbstzeitlosen umfassen die Blätter den Stängel. Sie liegen unten eng an und entfalten sich erst weiter oben.

Wer die Pflanzen pflückt, sollte sie zwischen den Fingern zerreiben. Der typische Knoblauchgeruch entsteht nur beim echten Bärlauch. Jedoch ist dieser Trick zum Erkennen des Bärlauchs nicht immer geeignet, denn nach einiger Zeit des Sammelns nehmen die Hände den Geruch an und so kann man nicht mehr sicher sein, ob die Hände oder die Pflanze nach Knoblauch riecht.

Eine weitere Gefahr beim Sammeln von wild wachsendem Bärlauch besteht in den Verunreinigungen. So könnten daran Eier des Kleinen Fuchsbandwurms haften. Diese Eier können nach dem Verzehr beim Menschen zu lebensgefährlichen Parasitenerkrankungen führen. Die Erkrankung ist auch als Echinokokkose bekannt. Vermeiden kann man die Infektion, indem der Bärlauch auf über 60 Grad Celsius erhitzt wird. Das reine Abwaschen oder Einfrieren des Krauts reicht dagegen nicht aus.

Daher sollten für Gerichte mit rohem Bärlauch, wie Pesto oder Salat, keine wild wachsenden Kräuter verwendet werden. Botanische Laien, denen die Unterscheidung von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen nur schwer fällt, sollten auf das Sammeln besser ganz verzichten.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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