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Völlig unbekannte Krankheit fordert Todesopfer in Nigeria

Noch ist Ebola in vielen Gebieten Afrikas nicht wieder vollständig eingedämmt, gibt es aus der Region die nächste Hiobsbotschaft: In Nigeria gab es in den letzten Tagen zwanzig Todesfälle, die von einer bisher noch völlig unbekannten Krankheit verursacht wurden. Die Todesfälle wurden punktuell in Odole-Irele verzeichnet. Den bisher vorliegenden Hinweisen zufolge gehen von der neuen Seuche in Nigeria wesentlich größere Gefahren als von Ebola aus. Wodurch sie verursacht wird, ist bisher nicht bekannt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO wurde bereits eingeschaltet. Dort werden derzeit 14 Krankheitsfälle mit zwölf Toten untersucht. Der Auftrag für die Untersuchung der mysteriösen Erkrankung ging vorerst an die medizinische Fakultät der Universität in Lagos.

Was macht die neue Seuche in Nigeria so gefährlich?

Dass die Mediziner vor Ort die in Nigeria aufgetretene Seuche als gefährlicher als Ebola einschätzen, hat einen guten Grund: Sie beginnt mit an sich harmlos wirkenden Symptomen und führt innerhalb eines Tages nach dem Auftreten der ersten Symptome zum Tod. Die bisher unbekannte Erkrankung startet mit Kopfschmerzen und verschwommenem Sehen. Derartige Symptome treten beispielsweise auch im Zusammenhang mit einem Hitzschlag oder einem Migräneanfall auf und werden deshalb oft nicht ernst genommen. Bei der neuen Seuche werden die Patienten binnen weniger Stunden bewusstlos. Diese Angaben machte Dayo Adeyanju, der in der nigerianischen Region Ondo für die Gesundheitsbehörde als Chef tätigt ist. Dass sich um einem abgewandelten Ebola-Virus handeln könnte, wurde bereits ausgeschlossen. Auch auf andere bekannte Viren wurde das Blut der Opfer bisher ergebnislos getestet.

Welche Erklärungsansätze haben die Menschen vor Ort?

Wenn es keine medizinisch nachvollziehbare Erklärung für eine neue Seuche gibt, sehen gläubige Menschen eine derartige Häufung von Erkrankungen und Todesfällen schnell als eine Strafe der Götter an. In Nigeria verstärkt ein niedriger Bildungsgrad diesen Effekt noch. Ein Anlass für eine göttliche Strafe haben die Bewohner von Odole-Irele schnell gefunden: Vor wenigen Tagen gab es einen Einbruch in einen Schrein, bei dem wertvolle religiöse Gegenstände entwendet worden sind. Lokale religiöse Führer wie beispielsweise Moses Enimade empfehlen nun, die Götter durch rituelle Handlungen zu besänftigen.

Quelle: Focus

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