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Überraschungseier: Ende des Verkaufs in Chile

In Chile hat die Regierung ein neues Gesetz verabschiedet, mit dem Kinder vor ungesunden Süßigkeiten geschützt werden sollen. Dadurch sind Nahrungsmittel, die durch die Beigabe von Spielzeug attraktiver gemacht werden, verboten. Die Überraschungseier, die seit Jahr und Tag absolute Verkaufsschlager sind, werden damit in Chile vom Markt verschwinden. Ziel der Gesetzgebung ist es, das Übergewicht schon bei Kindern einzudämmen und auch die Folgeprobleme, die damit einhergehen. Wie eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ergeben hat, sind in Chile bereits 28,6 Prozent der Jungen und 27,1 Prozent der Mädchen in Chile zwischen fünf und 17 Jahren übergewichtig.

Chile im Kampf gegen Übergewicht

Das Gesetz ist bereits seit Montag in Kraft getreten. Es verlangt unter anderem, die Zutaten der Lebensmittel „vollständig und wahrheitsgemäß“ auszuweisen. Insbesondere Zucker, Natrium, Kalorien und gesättigte Fette sollen mit dem neuen Gesetz besser deklariert werden.

Wie der Leiter des Gesundheitsministeriums in der Region Coquimbo, Jorge d’Alencon, der Tageszeitung „El Dia“ gegenüber erklärte, wolle man die Bürger nicht erziehen, sondern ihnen mittels Kennzeichnung zeigen, welche Produkte ungesund seien. Ob alle Informationen enthalten und vom Verbraucher „leicht verständlich“ auf dem Etikett abgelesen werden können, will das Ministerium ebenfalls überprüfen.

Strafen für Hersteller, die Lebensmittel nicht genug kennzeichnen

Verkäufern und Herstellern, die sich an die neuen gesetzlichen Regelungen nicht halten, drohen finanzielle Strafen. Die Ware selbst kann sogar konfisziert werden. Gesundheitsministerin Carmen Castillo erklärte, dass sich Chile mit dem Gesetz als „eines der weltweiten Pionierländer bei der Förderung gesunder Ernährung profilieren“ wolle. Außerdem sieht das neue Gesetz vor, dass ungesunde Produkte nicht mehr als gratis Geschenke an Kinder unter 14 Jahren zu verteilen seien. In den Schulen und Bildungseinrichtungen dürfen die per Gesetz „ungesunden Lebensmittel“ gar nicht mehr verkauft werden.

Überraschungseier verboten – Klage wird geprüft

Ferrero, der italienische Hersteller der Überraschungseier, kritisiert die Entscheidung in Chile und prüft, ob man gegen das Gesetz Klage einreichen kann. In der Erklärung des Unternehmens hieß es dazu, dass das chilenische Gesetz „den Ruf eines unserer beliebtesten Produkte beeinträchtigt“.

Dabei ist Chile nicht das erste Land, in dem der Verkauf der Überraschungseier verboten ist. In den USA wurde bereits 1938 ein Gesetz erlassen, das den Verkauf von Süßigkeiten mit darin enthaltenen Spielzeugen verbietet. Die Überraschungseier kamen dort deshalb nie in den Handel. In Deutschland werden sie dagegen bereits seit 1974 angeboten.

Quelle: AFP

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