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Trotz Corona: Fachkräftemangel bleibt bestehen

Cooperation of mechanics in cars workshop

Obwohl die Coronapandemie die Wirtschaft in Deutschland massiv getroffen hat – ein Problem konnte auch sie nicht beseitigen: Den Fachkräftemangel. Noch immer suchen etliche Firmen in Deutschland händeringend qualifiziertes Personal.

Im Frühjahr 2021 hat sich der Fachkräftemangel sogar noch weiter verstärkt. Laut KfW-ifo-Fachkräftebarometer sahen sich im April 23,7 Prozent der befragten Firmen durch den herrschenden Fachkräftemangel beeinträchtigt. Zwar wurde damit noch nicht wieder der Stand von vor der Pandemie erreicht, allerdings zeigt die Trendkurve erneut steil nach oben.

Fachkräftemangel als Wachstumshemmnis?

KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib hat am Dienstag dazu erklärt: Wenn man dem Fachkräftemangel nicht bald deutlich entgegen steuere, könne dieser sich „von einer gravierenden Herausforderung zu einem regelrechten Wachstumshemmnis“ entwickeln.

Es gelte jetzt, die Genesung der Wirtschaft nach der Pandemie voranzutreiben. Gleichzeitig müsse man den digitalen Strukturwandel weiter ausbauen und den Umbau zur Klimaneutralität beschleunigen. Darüber hinaus müssen die deutlich gewachsenen Staatsschulden wieder abgebaut werden und man muss die steigenden Finanzierungslasten in den Sozialversicherungen stärker in den Blick nehmen.

Diese Herausforderungen zu bewältigen, fällt umso schwerer, wenn den Unternehmen fähige und kompetente Mitarbeiter fehlen. Laut Köhler-Geib betrifft der Fachkräftemangel alle Branchen und Wirtschaftsbereiche. Das Bauhauptgewerbe war allerdings am stärksten betroffen, fehlen dort doch 25,5 Prozent der Firmen die nötigen Fachkräfte.

Diese Branchen sind besonders stark betroffen

Auch im Verarbeitenden Gewerbe macht sich das Problem des Fachkräftemangels zunehmend bemerkbar. Im Januar 2021 gaben noch 14,9 Prozent der Unternehmen an, durch den Mangel an Fachkräften beeinträchtigt zu sein, im April waren es bereits 19,4 Prozent. Im Handel kletterte der Wert von 11,8 auf 15,9 Prozent, im Dienstleistungsbereich von 25,2 auf 26,4 Prozent.

Vor allem mittelständische Unternehmen waren den Angaben zufolge besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen. So gaben 24,1 Prozent dieser Unternehmen an, betroffen zu sein, bei Großunternehmen waren es „nur“ 22,9 Prozent.

Gründe für den Fachkräftemangel

Als Hauptgründe für den Fachkräftemangel sehen Experten die wieder zunehmende Nachfrage nach Arbeitskräften einerseits sowie die deutliche Verknappung zur Verfügung stehender Fachkräfte, weil in der Pandemie weniger Menschen nach Deutschland einwandern.

Einmal pro Quartal erhebt man für das KfW-ifo-Fachkräftebarometer die Daten von 9.000 Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Der Großteil von ihnen (7.500 Unternehmen) gehört dem Mittelstand an.

Quelle: AFP

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