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Teure Panne beim russischen Raumfahrtprogramm

Die 1992 gegründete russische Raumfahrtbehörde durch den Fehlstart einer Proton-Rakete einen erheblichen Rückschlag erlitten. Sie verlor nicht nur die Rakete selbst, sondern die für den Start Verantwortlichen mussten tatenlos zuschauen, wie auch der an Bord befindliche Satellit über den Fluten des Pazifiks verglühte.

Welche Aufgaben hat Roskosmos in Russland wahrzunehmen?

Roskosmos ist die zur Russischen Föderation gehörende staatliche Raumfahrtbehörde. Sie konnte bei der Gründung im Jahr 1992 auf das Equipment der Raumfahrtbehörde der ehemaligen UdSSR zugreifen. Damit ist Roskosmos nach der Zerschlagung der Sowjetunion zu einer der bedeutendsten Institutionen nach der NASA und der ESA für die internationale Raumfahrt geworden. Derzeit kann Roskosmos zwei Raumfahrtbahnhöfe nutzen. Einer davon befindet sich im Plessezk in der Nähe der Stadt Archangelsk. Der zweite und weit bekanntere Weltraumbahnhof ist Baikonur, wo sich auch das aktuelle Unglück beim Raketenstart ereignete. Baikonur ist im Atlas in Kasachstan zu finden.

Fakten rund um die Panne beim Raketenstart in Baikonur

Wenige Sekunden nach dem Start setzte ein Triebwerk der Trägerrakete Proton aus. Warum das passiert ist, haben die russischen Raumfahrtexperten bisher noch nicht klären können. Die Proton-Rakete nebst dem Huckepack genommenen Satelliten stürzte aus rund 160 Kilometern Höhe ab und verglühte. Der Schaden ist immens, denn allein der Satellit hatte einen Wert von etwa 21 Millionen Euro. Es handelt sich dabei um einen Kommunikationssatelliten für die zivile Nutzung. Er sollte die Lücken schließen, die es in einigen Regionen Russlands derzeit noch beim Zugang zum Internet gibt. Die Mission zur Stationierung des Satelliten hat insgesamt rund 150 Millionen Euro verschlungen, die durch die Panne in Baikonur unwiederbringlich verloren sind.

Die Panne ist nicht der erste Rückschlag für das russische Raumfahrtprogramm

Roskosmos hatte sich von Beginn an für die aktive Mitarbeit an der internationalen Raumstation ISS interessiert. Nachdem es einige Rückschläge gab, denken die führenden Köpfe von Roskosmos darüber nach, die Mitarbeit an der ISS im Jahr 2020 zu beenden. Das wäre ein fataler Rückschlag für alle Beteiligten, denn die technische Kooperation von Roskosmos ist für den Betrieb der ISS unverzichtbar. Die Pannen der letzten Jahre haben bei Roskosmos bereits für einen Führungswechsel gesorgt. Am 28. Mai 2014 steht der nächste Start zur ISS auf dem Plan. Dann soll der deutsche Astronaut Alexander Gerst mit an Bord sein. Für bemannte Flüge werden durch Roskosmos die Sojus-Raketen eingesetzt, die sich bereits bei der Versorgung der einstigen russischen Raumstation Mir bewährt haben.

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