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Temperaturrekord in der Antarktis & wärmster Januar in der Arktis

Antarctic iceberg

Der Blick auf die Entwicklungen in der Arktis und der Antarktis sollte auch die Menschen überzeugen, die bisher nicht an einen voranschreitenden Klimawandel glauben. Dafür sorgen aktuelle Messdaten.

Können Sie sich vorstellen, dass der jüngste Temperaturrekord in der Antarktis bei stolzen plus 20,75 Grad Celsius lag? Die meisten Menschen würden diese Möglichkeit verneinen, aber es ist eine Tatsache. Gemessen wurde dieser Rekordwert am 9. Februar 2020 von einem brasilianischen Wissenschaftler in der auf Seymor Island befindlichen Forschungsstation. Er lag um knapp ein Grad Celsius höher als der bisherige Rekord vom Januar 1982.

Wie entwickeln sich die Temperaturen in der Antarktis insgesamt?

Das war nicht der erste Temperaturrekord in der Antarktis seit Jahresbeginn. Bereits am 6. Februar 2020 wurde mit plus 18,3 Grad Celsius ein Rekordwert über dem antarktischen Festland von der argentinischen Forschungsstation Esperanza gemeldet. In der Antarktis zeigen sich die Folgen der globalen Erwärmung besonders deutlich. Dort übertrifft der Temperaturanstieg den weltweiten Durchschnitt signifikant. In den letzten Jahren lagen die Durchschnittstemperaturen am Südpol um etwa drei Grad Celsius höher als die Vergleichswerte aus der Zeit vor dem Beginn der Industrialisierung. Mitglieder eines von der brasilianischen Regierung geförderten Forschungsprojekts mit 23 Messstationen in der Antarktis bezeichneten die neuen Rekorde wörtlich als „unglaublich und abnormal“. In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends waren die Temperaturen relativ stabil. Seit dem Jahr 2010 stiegen sie rasant an. Das Abschmelzen der Eiskappe am Südpol erhöht den Meeresspiegel kontinuierlich. Ein Komplettverlust der Eismassen würde den Meeresspiegel weltweit Schätzungen zufolge um 50 bis 60 Meter ansteigen lassen.

Die Entwicklungen in der Arktis sind ebenfalls bedenklich

Das zeigen die Daten des National Snow & Ice Data Center (kurz NSIDC). Im Januar 2020 wurde eine rekordverdächtig geringe Ausdehnung des Meereises in der Arktis gemessen. Im Vergleich zu den Jahren 1981 bis 2010 war die Ausdehnung des Eisteppichs am Nordpol um 770.000 Quadratkilometer kleiner als der Durchschnittswert im Januar. Insgesamt wurde für den Januar 2020 eine durchschnittliche Ausdehnung von 13,65 Millionen Quadratkilometern ermittelt. Ein Grund ist, dass sich das Wachstum der Eisfläche nach dem Jahreswechsel deutlich langsamer vollzog als im Dezember. Bei den durchschnittlichen Temperaturen zeigen sich in der Arktis aktuell Gegensätze. Während es in Südalaska und über dem nördlichen Teil der Barentsee kühler als normal war, lagen die Messwerte über dem Arktischen Ozean lokal bis zu drei Grad Celsius über dem langjährigen Schnitt.

Quelle: NSIDC, The Quardian

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