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CDU will längere Lebensarbeitszeit – und stößt auf heftige Kritik

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Die CDU will eine längere Lebensarbeitszeit einführen. Die Menschen in Deutschland werden zunehmend älter und sollten daher auch länger arbeiten, so der Vorschlag der angeschlagenen Regierungspartei. Doch mit diesem Vorstoß stößt die CDU erneut auf heftige Kritik seitens des Koalitionspartners.

Die CDU schlägt konkret vor, das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Die SPD bezeichnet dies als eine Rentenkürzung für Geringverdiener, so Kerstin Tack, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Sie betonte noch einmal: „Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters wird es mit uns nicht geben“. Gleichzeitig verwies Tack darauf, dass Geringverdiener auch eine niedrigere Lebenserwartung als Wohlhabende haben. Demnach würden sie mit einem späteren Renteneintritt noch weniger Zeit im wohlverdienten Ruhestand haben.

Höhere Rentenbeiträge sollen vor Altersarmut schützen

Weiter fordert die CDU, dass für Geringverdiener höhere Rentenbeiträge gezahlt werden. So könnte man sie vor der drohenden Altersarmut schützen. Außerdem könne man auf Dauer so die Grundrente auslaufen lassen, wie die Arbeitsgruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion in einem Positionspapier erklärte. Damit wollen sie die Arbeit der Rentenkommission der Regierung unterstützen.

Tack sieht das freilich anders. Diejenigen, die „hart arbeiten und dabei wenig verdienen“, werden nur schwerlich länger als bis 67 Jahre arbeiten können, auch wenn vermehrt Reha und Prävention angeboten würden. Daher will die SPD nicht das Renteneintrittsalter erhöhen, sondern stattdessen den Grundsatz „Prävention vor Rehabilitation vor Rente und Pflege“ stärken. Nur damit könne der wohlverdiente Ruhestand in möglichst guter Gesundheit erreicht werden.

FDP wettert ebenfalls gegen CDU-Vorschläge

Auch die FDP wettert gegen die Vorschläge der CDU. Insbesondere die höheren Rentenbeiträge für Geringverdiener lehnt der rentenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Johannes Vogel ab. Er räumt zwar ein, dass es grundsätzlich richtig sei, wenn man Geringverdienern eine gute Rente ermöglichen wolle. Aber er gibt auch zu bedenken, dass „Union und SPD endlich über die Zukunftsfähigkeit des Rentensystems insgesamt reden und etwa die Kapitaldeckung besser machen“ müssten, um dies zu realisieren.

Auch sieht er im Vorschlag der Union kein dauerhaftes Instrument gegen die Altersarmut. Vielmehr geht Vogel davon aus, dass man den Kern des Problems noch immer nicht verstanden habe. Stattdessen wirbt Vogel für das Modell einer Basis-Rente. Ein Teil dieser Rente soll demnach nicht auf die Grundsicherung im Alter angerechnet werden.

Vogel kritisierte die weitere Debatte über das Renteneintrittsalter zudem als „lähmend“. Stattdessen fordert er ein flexibles Renteneintrittsalter, bei dem die Menschen selbst entscheiden, wann sie in Rente gehen.

Quelle: dpa

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