Im Darknet, dem illegalen Bereich des Internets, werden derzeit Tausende Kundendaten von unzähligen Unternehmen gehandelt. Darunter sind auch Datensätze von Kunden der Deutschen Telekom. Das Unternehmen ruft seine Kunden deshalb jetzt dazu auf, ihre Passwörter zu ändern. Gut 90 Kombinationen aus T-Online-Mail-Adresse und Passwort wurden stichprobenartig untersucht. Dabei zeigte sich, dass auch echte Daten im Darknet unterwegs seien, so die Telekom. Wie viele Datensätze tatsächlich betroffen sind, ist unklar. Die Angaben reichen von 64.000 bis 120.000.
Telekom streitet Hacker-Angriff ab
Wie die Telekom weiter mitteilt, gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass ein System des Unternehmens gehackt worden sei. Vielmehr geht man davon aus, dass die Daten mittels Phishing bei den Nutzern selbst abgegriffen worden seien. Für diese Vermutung spricht auch, dass mehrere Unternehmen von der aktuellen Problematik betroffen seien. Die Telekom gibt weiter an, dass man die Kunden, deren Daten bekannt seien, umgehend informiert habe. Thomas Kremer, Datenschützer bei der Telekom erklärte, man wolle den aktuellen Vorfall nutzen, um für die regelmäßige Änderung der Passwörter zu werben.
Zuletzt gab es eine große Aktion, bei der riesige Mengen an Login-Daten für unterschiedliche Online-Dienste im Netz veröffentlicht wurden. So konnten sich Unbefugte Daten von Millionen Accounts von Twitter, MySpace, LinkedIn, Tumblr und Co. sichern. Das große Problem dabei: Viele Nutzer verwenden die gleiche Kombination aus Passwort und E-Mail-Adresse für die Anmeldung bei verschiedenen Diensten.
Dabei warnen Experten schon seit langem davor, ein und dasselbe Passwort für mehrere Dienste zu verwenden. Doch selbst Branchen-Experten halten sich offenbar nicht daran, denn es gelang der Hacker-Gruppe „OurMine“ kurzzeitig die Profile von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bei Twitter und Pinterest zu knacken – nach eigenen Angaben mit einem alten LinkedIn-Passwort.
Hacker haben auch Experten-Accounts geknackt
Auch Daniel Ek, der den Musikdienst Spotify gegründet hat, wurde gehackt und selbst das Profil von Google-Chef Sundar Pichai bei der Wissensplattform Quora konnten die Hacker knacken. Wie „OurMine“ dem Tech-Blog „The Next Web“ mitteilte, habe man eine Schwachstelle in der Quora-Software genutzt, um das Konto zu hacken. Zuvor habe man Quora gewarnt, der Dienst habe aber darauf nicht reagiert. „OurMine“ sieht sich selbst als positive Hackergruppe an, die die Sicherheit von Onlinediensten testen will. So könnten andere Nutzer vor echten Hackern geschützt werden. „OurMine“ dagegen richte keinen Schaden an.
Quelle: dpa
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