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Teile der Gaslieferungen aus Russland fehlen: Panik ist nicht nötig!

Heating Specialist with Gas Leak Detector in His Hand

Teile der aus Russland stammenden Gaslieferungen stehen nicht mehr zur Verfügung. Welche Konsequenzen hat das für Deutschland?

Die Bundesregierung betonte, dass aus den teilweise ausfallenden Gaslieferungen aus Russland keine Versorgungsengpässe drohen. Das geht aus einem offiziellen Statement des Bundeswirtschaftsministeriums hervor. Die Minderungen der Gaslieferungen resultieren aus Sicherheitsproblemen bei einer Verdichterstation in der Südukraine als unmittelbare Folge der Kampfhandlungen. Inzwischen hat Gazprom bestätigt, dass rund 33 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Tag nicht mehr durch die davon betroffene Pipeline nach Deutschland geliefert werden können.

Wie kann Deutschland die Reduzierung der Erdgasmengen kompensieren?

Die Niederlande haben sofort reagiert und Deutschland zusätzliche Lieferkapazitäten über die LNG-Terminals am Hafen Rotterdam zugesagt. Außerdem bezieht Deutschland Flüssiggas über den Hafen Zerbrügge in Belgien sowie aus Frankreich. Zudem wird bereits mit Hochdruck am Aufbau eigener LNG-Terminals an der deutschen Küste gearbeitet. Sie sind dringend notwendig, auch wenn es harsche Kritik von der Deutschen Umwelthilfe gibt, weil der Energiebedarf aktuell noch nicht vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Zudem tragen Sparmaßnahmen zur Reduzierung des Gasbedarfs bei. Dabei kann jeder Haushalt beispielsweise mit der Reduzierung des Warmwasserverbrauch und des Stromverbrauchs beitragen.

Jahreszeit und Wetter spielen Deutschland in die Hände

Ein Blick auf die Zahlen belegt, dass Panik aktuell weder mit Blick auf die Gasversorgung der Bevölkerung noch auf die Gasversorgung der Industrie notwendig ist. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft gibt an, dass pro Jahr rund 30,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Wärmegewinnung in privaten Haushalten fließen. Das sind rund 84 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Tag. Allerdings geht aus den Zahlen nicht hervor, wie sich diese Mengen auf die Heizung und die Warmwasseraufbereitung verteilen. Bei den meisten Betriebskostenabrechnungen macht der Erdgasverbrauch für die Heizung etwa 60 Prozent aus. Das heißt, etwa 50 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag entfallen auf die Versorgung der Heizung. Bereits für die nächsten Tage prognostiziert der DWD Temperaturen von 25 Grad Celsius und mehr. Die Heizungen können also abgeschaltet werden. Deshalb hat die Bundesnetzagentur trotz der ausfallenden Liefermengen sogar die Chance, die mehr als 40 in Deutschland vorhandenen Gasspeicher weiter aufzufüllen.

Quelle: Bundeswirtschaftsministerium, dpa, Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft

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