Auch in punkto Kfz- und Wohngebäudeversicherung müssen sich Verbraucher auf steigende Kosten einstellen – darauf drängt sogar die BaFin.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) drängt Versicherer dazu, höhere Beiträge zu veranschlagen und warnt vor Rabattaktionen, um Kunden zu halten. Für das kommende Jahr geht die BaFin von schwierigen Verhältnissen für Versicherungsunternehmen in Deutschland aus. Verbraucher warnt sie vor höheren Beiträgen.
Schadenskosten steigen
Frank Grund, Deutschlands oberster Versicherungsaufseher, erklärte bei der Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht, dass die Versicherer „ihr Geschäft sturmfest machen“ müssen. Aktuell steigen die Kosten für die Begleichung der Schäden und gleichzeitig benötige man ausreichende Puffer für Kapital und Liquidität. Derzeit geht es der Versicherungsbranche noch gut. Jedoch müssen insbesondere Schaden- und Unfallversicherer ihre Rückstellungen noch im laufenden Jahr aufgrund der steigenden Inflation erhöhen. Bei der Berechnung der Prämien müssten zudem künftig höhere Schäden eingepreist werden.
Grund warnte die Branche weiter davor, etwaige Kunden mit Rabatten zu ködern. Kompromisse bei den Preisen, nur um Kunden zu halten, sind laut Grund nicht empfehlenswert. Die noch vorhandenen Puffer dürften nicht restlos aufgebraucht werden – schon gar nicht vor dem Hintergrund, dass die Deutsche Bundesbank für das kommende Jahr eine Inflation von mehr als sieben Prozent erwartet. Mit den steigenden Preisen steigen dann unweigerlich auch die Schadenaufwendungen – das macht sich bereits in diesem Jahr „signifikant“ bemerkbar.
Demnach müssen in logischer Konsequenz natürlich auch die Versicherungsprämien steigen. Spätestens ab 2023 sind höhere Beiträge in der Schaden- und Unfallversicherung zwingend notwendig. Das gilt übrigens nicht nur für Neu-, sondern ebenso für Bestandskunden. Insbesondere in der Wohngebäude- und Kraftfahrzeugversicherung erwartet Grund deutlich steigende Prämien.
Die großen Rückversicherer Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück haben bereits in den letzten Wochen auf Prämienerhöhungen gepocht. Diese dürften sich dann über die Erstversicherer, wie die Allianz oder HUK Coburg, auch auf die Endkunden auswirken.
Laut Hannover Rück ist eine Prämienerhöhung im Kfz-Geschäft um mindestens zehn Prozent notwendig, um die gestiegenen Kosten für Teile und Reparaturen auszugleichen. In der Wohngebäudeversicherung müssten die Prämien um wenigstens 15 Prozent stiegen, so Deutschlandchef Michael Pickel.
BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.
Weitere Meldungen
Muss die Elementarschadenversicherung zu einer Pflicht werden?
Ende der beitragsfreien Familienversicherung?
Wie sinnvoll sind Handyversicherungen?