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Steigende Nachfrage für Kaminöfen und Holzöfen verzeichnet

A chimney with fire inside

Wer im kommenden Herbst und Winter Holzöfen und Kaminöfen nutzen will, muss sich in diesem Jahr frühzeitig entscheiden. Dafür gibt es gleich mehrere Ursachen.

Derzeit steigt die Nachfrage für Kaminöfen und Holzöfen drastisch an. Dazu tragen die immer höheren Kosten für Heizöl und Strom genauso bei wie die Tatsache, dass das Bundeswirtschaftsministerium zusammen mit der Bundesnetzagentur die zweite Stufe des Notfallplans Gas aktiviert hat. Viele Haushalte befürchten, trotz der im Notfallplan Gas verankerten Bevorzugung der Privathaushalte bei der Gasversorgung im kommenden Herbst und Winter im Kalten sitzen zu müssen. Dafür sorgen die Befürchtungen der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur zu einem politisch motivierte Totalausfall von Nord Stream 1 auch über den Zeitraum der planmäßigen Wartungsarbeiten hinaus sowie die Ankündigungen erster Kommunen, die Durchschnittstemperaturen der Heizungen zu senken und im Notfall über eine Rationierung von Warmwasser nachzudenken.

Absatzzahlen bei Holzöfen und Kaminöfen steigen bereits einige Zeit

In den letzten Jahren war ein kontinuierlicher Anstieg der Umsätze bei den Fachhändlern für Kaminöfen und Holzöfen zu beobachten. Im Jahr 2014 wurden in Deutschland dabei Umsätze mit einer Gesamthöhe von 730 Millionen Euro verzeichnet. Im Jahr 2021 wurde erstmals die Milliardenschwelle übersprungen. Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der beiden Coronakrisenjahre wurde der Jahresumsatz für Herde und Öfen mit Holzbefeuerung für das Jahr 2022 auf rund 860 Millionen Euro geschätzt. Die aktuelle Entwicklung der Nachfrage bei den Händlern und Herstellern deutet jedoch darauf hin, dass der Gesamtumsatz im bisherigen Rekordjahr 2021 im laufenden Jahr deutlich übertroffen werden dürfte. Bei vielen Anbieter/-innen müssen die Kundinnen und Kunden bereits mit deutlich verlängerten Lieferzeiten rechnen. Die Sofortmitnahme ist derzeit nur noch punktuell bei wenigen Händlern und Händlerinnen möglich. Bei den meisten Bestellungen liegen die Wartezeiten inzwischen bei sieben bis acht Wochen.

Änderungen der Gesetzeslage unbedingt beachten!

Kaminöfen und Holzöfen müssen fachgerecht installiert werden und benötigen eine Anschlussgenehmigung. Das resultiert aus den Bestimmungen der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen. Hier ist zusätzlich zu beachten, dass die Nutzungsgenehmigungen für zahlreiche Anlagen aus den Jahren 1995 bis 2010 ohne Nachrüstungen zur Reduzierung der Emissionen zum Jahresende 2024 auslaufen. Viele Hausbesitzer/-innen haben die notwendigen Nachrüstungen für Anlagen aus dem Zeitraum 1985 bis 1994 noch nicht durchgeführt, sodass diese Systeme seit Jahresbeginn 2021 nicht mehr in Betrieb genommen werden dürfen. Auch sie benötigen für eine Reaktivierung ihrer Kaminöfen und Holzöfen Fachhandwerker.

Lange Wartezeiten für Handwerkertermine für Anschluss der Holzöfen!

Alles zusammen führt dazu, dass die Wartezeiten für einen Handwerkertermin aufgrund der Überschreitung der verfügbaren Kapazitäten aktuell deutlich länger als die Lieferzeiten für die Herde und Öfen sind. Hinzu kommt der Fachkräftemangel. Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks fehlen im handwerklichen Bereich in Deutschland aktuell rund 250.000 Fachkräfte. Das heißt, wer im kommenden Herbst und Winter mit eigenen Holzöfen und Kaminöfen unabhängig von der Entwicklung der Gasversorgung und den Heizölpreisen heizen will, sollte schnellstens handeln. Selbst für eine Realisierung der Anschlüsse vor dem Beginn der Heizsaison im Oktober dürfte die Zeit jetzt schon knapp werden.

Quelle: Zentralverband Deutsches Handwerk, Bundesumweltministerium, statista

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