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Steigende Krankenkassenbeiträge ab 2016?

Im ersten Halbjahr 2015 haben die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland gut eine halbe Milliarde Euro Verlust eingefahren. Für die Versicherten wird das böse Erwachen aber erst noch kommen. Im nächsten Jahr sollen die Krankenkassenbeiträge höchstwahrscheinlich ansteigen, wie der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen am Dienstag in Berlin erklärte. Demnach rechnet man zum Jahreswechsel vor allem mit höheren Zusatzbeiträgen. Rund 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte sollen diese höher ausfallen als bisher, wie erste Schätzungen ergeben haben, erklärte die stellvertretende Sprecherin Ann Marini der Nachrichtenagentur epd gegenüber.

Gesundheitsministerium bestätigt steigende Krankenkassenbeiträge nicht

Das Gesundheitsministerium indes ließ sich bisher nicht dazu verleiten, die Angaben zu bestätigen. Dabei hatte kurz zuvor bereits die „Bild“-Zeitung berichtet, dass auch die Bundesregierung mit steigenden Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung rechne. Dabei berief sich das Blatt auf den neuen Finanzplan des Bundesfinanzministeriums.

Wie der GKV-Spitzenverband erklärte, reichte der gesetzliche Einheitsbeitrag nicht aus, um die steigenden Ausgaben für Kliniken, Medikamente und Ärzte zu finanzieren. Schon Anfang Juni hatte Doris Pfeiffer, die im Vorstand des GKV-Spitzenverbands sitzt, erklärt, dass die Zusatzbeiträge von derzeit 0,9 Prozent bis 2019 auf 1,4 bis 1,8 Prozent ansteigen könnten.

Zusatzbeitrag für gesetzliche Krankenversicherung belastet Arbeitnehmer

Der Zusatzbeitrag belastet dabei allein den Arbeitnehmer. Den gesetzlichen Einheitssatz von aktuell 14,6 Prozent teilen sich Arbeitgeber und –nehmer gleichermaßen. Der Zusatzbeitrag muss dagegen alleine von den Versicherten getragen werden. Ein Großteil der gesetzlich Versicherten zahlt also faktisch 15,5 statt 14,6 Prozent an Kassenbeiträgen.

Etwa jede zehnte der 123 gesetzlichen Kassen ist aber schon heute teurer. Bei anderen Kassen dürfen sich Versicherte (noch) über geringere Zusatzbeiträge freuen. Im Durchschnitt liegt der Zusatzbeitrag derzeit bei 0,83 Prozent.

Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe will einen neuen durchschnittlichen Zusatzbeitrag aber frühestens im November festlegen, wenn der Schätzerkreis seine Einnahmen-Ausgaben-Prognose vorgelegt hat. Deshalb erklärte das Bundesgesundheitsministerium in der aktuellen Diskussion über steigende Beitragssätze, dass es derzeit keinen Grund dafür gebe, den Beratungen des Schätzerkreises vorzugreifen.

Quelle: Welt

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