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Steigen die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen weiter?

Patienten sind verunsichert. Bereits zu Jahresbeginn mussten sie eine Anhebung der Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenkasse hinnehmen. Jetzt sind Berichte zu hören, laut denen die Kassen mit weiter steigenden Zusatzbeiträgen rechnen. Der durchschnittliche Anstieg zum Jahresbeginn 2016 betrug 0,2 Prozentpunkte. In den Folgejahren soll sich die Steigerung des Zusatzbeitrages zur GKV in ähnlichen Größenordnungen bewegen, ist sich Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Kassen (GKV) sicher. Bei einer vorsichtigen Schätzung könnte der Zusatzbeitrag bis 2019 bei 1,8 Prozent liegen, erklärte Pfeiffer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ weiter.

Wie kommt es zu den weiter steigenden Zusatzbeiträgen in der GKV?

Dass die Zusatzbeiträge in der GKV weiter anstiegen, wird von Experten damit begründet, dass der medizinische Fortschritt stetig voranschreitet, die Gesellschaft immer älter wird und eine Reihe von Reformen zusätzlichen Druck auf die Kassen ausüben dürfte.

Wie aus Angaben des Gesundheitsministeriums hervorgeht, waren bereits von der Erhöhung des Zusatzbeitrages zu Jahresbeginn 2016 gut 44 Millionen Versicherte betroffen. Das Problem dabei: Während der allgemeine Beitragssatz, der derzeit bei 14,6 Prozent liegt, je hälftig von Arbeitnehmer und –geber getragen wird, muss der Zusatzbeitrag von derzeit 1,1 Prozent alleine von den Versicherten getragen werden.

„Phantasiepreise“ für Medikamente als Grund für gestiegene Zusatzbeiträge?

Die gesetzlichen Kassen geben zudem an, dass „Phantasiepreise“ für Medikamente zur Kostenexplosion führen. Daher forderte Pfeiffer eine Gesetzesänderung bei der Festlegung der Arzneimittelpreise. Aktuell können Pharmaunternehmen die Preise für ein neu auf den Markt gebrachtes Medikament im ersten Jahr quasi beliebig festlegen. Erst nach Ablauf dieses Jahres müsse der Preis, den die Kassen mit dem Hersteller ausgehandelt haben, genommen werden. Laut Pfeiffer sollte dieser ausgehandelte Preis aber auch rückwirkend gelten, damit eben die monierten „Phantasiepreise“ verhindert werden können. Außerdem fordert Pfeiffer einen Strukturwandel bei der Krankenhauslandschaft. Vor allem in den Ballungsregionen seien noch zu viele Kliniken vorhanden, so dass hier Überkapazitäten abgebaut werden müssten.

Quelle: FAZ

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