Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

So wird sich der Fachkräftemangel weiter entwickeln

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist ein viel zitiertes Problem. Eine aktuelle Studie der Prognos AG für die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) hat ergeben, dass bis zum Jahr 2020 in Deutschland 1,8 Millionen Fachkräfte fehlen sollen. Davon werden 1,2 Millionen Fachkräfte mit Berufsabschluss und rund eine halbe Million Hochschulabsolventen sein.

Fachkräftemangel: Akademiker weniger gefragt

Vor drei Jahren wurde die Studie schon einmal durchgeführt. Damals sahen die Zahlen aber noch anders aus. So wurde ein größerer Mangel an Akademikern, aber ein geringerer Fachkräftemangel an Facharbeitern vorhergesagt. Damit ergibt sich eine klare Verschiebung im Bereich des Fachkräftemangels, so Bertram Brossardt, der vbw-Hauptgeschäftsführer. Der Trend geht weg von den Akademikern und hin zu den Berufen, die eine Berufsausbildung oder eine Technikerausbildung erfordern.

Brossardt erklärte, das habe auch mit der Bildungsexpansion zu tun, wodurch die Zahl der Hochschulabsolventen angestiegen sei. In der Prognos-Studie heißt es weiter, dass sich der Fachkräftemangel über alle Branchen, Fachrichtungen und Berufe erstrecke. Besonders deutlich trete er aber im Dienstleistungssektor und hier vor allem im Bereich Gesundheit und Pflege hervor. Ebenfalls würde sich der Fachkräftemangel im verarbeitenden Gewerbe sehr stark auswirken, hieß es weiter.

Politik und Wirtschaft müssen Maßnahmen gegen Fachkräftemangel einleiten

Brossardt erklärte zu der aktuellen Studie weiter, dass jetzt Politik und Wirtschaft gefragt seien. Durch die Einleitung entsprechender Maßnahmen könne die entstehende Lücke durchaus geschlossen werden. Er sieht vor allem eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit, die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und eine allgemeine Verbesserung des Bildungsniveaus als notwendig an. Außerdem müssten die Beschäftigungschancen verbessert werden und insbesondere für Frauen müsse die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leichter möglich sein. Alleine in Bayern sollen der Prognos-Studie zufolge bis 2020 230.000 Arbeitskräfte fehlen.

Quelle: FAZ

About Author