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So gefährlich ist Babynahrung

Babybrei und Baby-Tee – das Beste ist für junge Eltern gerade gut genug für den Nachwuchs. Doch so gut wie der Ruf der Babynahrung ist diese bei weitem nicht, wie die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch jetzt erklärt. Die Zusammensetzung der Lebensmittel, die speziell für Babys auf den Markt kommen, wird scharf kritisiert.

Kekse, Breie und Tees für Babys werden als gesund und kindgerecht vermarktet. Allerdings enthalten sie zu viele Kohlehydrate. Das führt langfristig zu einer Überfütterung und kann sogar die Bildung von Karies fördern, wie Foodwatch jetzt angibt. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Zahn- und Kinderärzten in Berlin wurden die Befürchtungen bekanntgegeben. Foodwatch fordert nun strengere Gesetze von der Regierung. Darin solle geregelt werden, dass nur die Lebensmittel als Säuglingsnahrung bezeichnet werden dürfen, die auch die strengen Anforderungen der Experten erfüllen.

Babynahrung steht schon lange in der Kritik

Viele Produkte, die für Babys angeboten werden, widersprechen hinsichtlich ihrer Zusammensetzung den ärztlichen und ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen für Säuglinge. Vor allem kohlenhydratreiche Trinkmahlzeiten, die per Fläschchen gefüttert werden, seien betroffen, so Foodwach. Diese Milch-Getreide-Mischungen seien bereits im Jahr 2007 kritisiert worden. Damals hatte die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) sogar gefordert, derartige Produkte nicht mehr an gesunde Säuglinge bzw. deren Eltern zu verkaufen.

Ebenfalls warnte Foodwatch in der Pressekonferenz vor Säuglingskeksen. Der Zuckeranteil liegt hier zwischen 14,6 und 25 Prozent und damit eindeutig zu hoch, so die Organisation. Dennoch würden die Hersteller die Kekse als optimale Zwischenmahlzeit bewerben. Auch der Babybrei enthält Foodwatch zufolge zu viel Zucker.

Foodwatchs Kritik an Babynahrung wird durch Ärzte unterstützt

Auch Ärzte sehen die Babynahrung im Handel kritisch und unterstützen die Initiative von Foodwatch. Unter den Ärzten sind Vertreter der Bundeszahnärztekammer. Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer ist Dietmar Oesterreich und er erklärte auch, dass vor allem in den ersten Lebensjahren die frühkindliche Karies vermehrt auftrete. Dafür macht er den erhöhten Konsum süßer Getränke oder Zwischenmahlzeiten des Nachwuchses verantwortlich. Karies bereits an den Milchzähnen sei daher längst keine Seltenheit mehr.

Am Universitätsklinikum Leipzig ist Wieland Kiess nicht nur Arzt, sondern auch Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Er erklärte auf der gemeinsamen Pressekonferenz noch einmal, dass gerade die Ernährung von Kleinkindern in den ersten Lebensmonaten prägend sei. Sie habe großen Einfluss auch auf die späteren Ernährungsgewohnheiten der Menschen. Daher sollten Eltern darauf achten, nicht schon Säuglinge zu stark an Süßes zu gewöhnen. Säuglingsnahrung, die im Handel erhältlich sei, müsse Kiess zufolge diesen Forderungen Rechnung tragen.

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