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Vorsicht beim Milchpulver für Babys

Keine Frage: Neugeborene werden mit der Muttermilch am besten versorgt. Doch es gibt auch Mütter, die nicht genügend Milch für den Nachwuchs produzieren können oder die aus zeitlichen Gründen auf das Stillen verzichten. Sie setzen dann auf Fertigmilchpulver. Doch hier ist Vorsicht geboten. Die Stiftung Warentest stellte verschiedene Milchpulver auf den Prüfstand und fand acht gute und sechs zumindest befriedigende Produkte. Eines der getesteten Produkte fiel mit der Note „mangelhaft“ allerdings durch.

Schadstoffe im Milchpulver entdeckt

So hat die Untersuchung der Stiftung Warentest ergeben, dass in sieben der insgesamt 15 getesteten Milchpulver Schadstoffe enthalten waren, wie man in der Ausgabe 07/2016 der Zeitschrift „test“ nachlesen kann. Insgesamt konnten die Tester acht Mal die Note „gut“ und sechs Mal die Note „befriedigend“ vergeben. Die Zusammensetzung der getesteten Produkte wurde nicht beanstandet, hier wurden alle Vorgaben erfüllt.

Im aktuellen Test konnte „Milasan Pre“ als Testsieger abschneiden. Allerdings sollten junge Eltern beachten, dass der Hersteller vor kurzem erst die Zusammensetzung des Fertigmilchpulvers geändert hat. Ebenfalls konnten „Beba Pro Pre“ und „Aptamil Anfangsmilch Pre“ im Test „gut“ abschneiden.

Durchgefallen ist allerdings das Milchpulver der Rossmann-Eigenmarke Babydream. Nach Ansicht der Tester war zu viel Glycidyl-Ester enthalten. Daraus kann im Verdauungsverlauf Glycidol entstehen, das höchstwahrscheinlich Krebs auslöst. Allerdings gibt es bisher noch keine gesetzlichen Grenzwerte für Glycidyl-Ester. Wie die Warentester erklärten, seien die hohen Konzentrationen aber problemlos vermeidbar.

Weitere Ergebnisse im Milchpulver-Test

Rossmann selbst empfindet die Beurteilung als zu hart. Der Pressesprecher Stephan-Thomas Klose hält den Wert nicht für kritisch. Stattdessen erklärte er, es gäbe aktuell keine Belege dafür, dass die Ester-Fettsäuren für den Organismus schädlich seien. Trotzdem sei es kein Problem, wenn Rossmann-Kunden das Produkt aufgrund der Bewertung von Stiftung Warentest zurückgeben wollten.

Doch nicht nur das Rossmann-Produkt enthielt Ester. Auch in zwei weiteren Produkten konnten die Tester 3-MCPD-Ester in vermeidbaren Mengen finden. Diese können sich ebenfalls in möglicherweise krebserregende Stoffe zersetzen. Allerdings schätzt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung das Krebsrisiko durch 3-MCPD-Ester geringer als durch Glycidyl-Ester ein. Daher gaben die Tester hier immer noch die Note „befriedigend“.

In zwei weiteren Produkten fand man Chlorat. Dieses kann durch Desinfektionsmittel in den Molkereien in die Produkte gelangen. Schädigend ist Chlorat deshalb, weil es die Jodaufnahme in der Schilddrüse beeinflussen kann. Allerdings wurde der gesetzlich vorgeschriebene Höchstgehalt des Chlorats im Test nicht überschritten.

Wenn bereits ein Elternteil unter einer Allergie leidet, so die Tester, sollte HA-Milch verwendet werden. Das Kürzel HA steht für hypoallergen. Die Eiweiße, die in den Produkten enthalten sind, sind bereits aufgespalten. Dadurch soll Allergien entgegengewirkt werden. Stiftung Warentest hat auch hier vier Produkte untersucht, in einem fanden sie Chlorat, in einem 3-MCPD-Ester. So konnten beide Produkte zumindest noch ein „befriedigendes“ Ergebnis erzielen.

Quelle: dpa

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