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Smartphone-Marke Lenovo verschwindet vom europäischen Markt

Das Technikmagazin Golem will vom in Hongkong beheimateten Smartphone-Hersteller Lenovo eine offizielle Bestätigung erhalten haben, dass die Handys unter dem Namen des Herstellers künftig nur noch in Indien vertrieben werden sollen. In allen anderen Ländern sollen künftig nur noch Smartphones der Marke Moto über die Verkaufstische gehen. Das gilt auch für China. Die Smartphones der Moto-Reihe gehören zur Motorola-Sparte, welche Lenovo im Jahr 2012 zum stolzen Preis von 12,5 Milliarden Dollar von Google gekauft hatte. Allerdings haben die Chinesen dabei das Problem, dass Google beim Verkauf von Motorola die meisten der dort gehaltenen Patente behalten hatte.

Moto-Reihe der Smartphones verspricht die größeren Erfolge

Die Marke Motorola genießt in Europa einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad als die die Smartphone-Marke Lenovo. Es ist also eine folgerichtige Entscheidung der Chinesen, sich auf den Ausbau der Marke Moto zu konzentrieren. In Deutschland wird sich dadurch nicht viel ändern, denn das einzige Produkt mit dem Markennamen Lenovo erschien mit dem Phab 2 Pro zu Jahresbeginn 2017. Doch eines werden die Lenovo-Smartphones und Moto-Smartphones künftig gemeinsam haben: Hier soll durchweg nur das blanke Android ohne die Lenovo-eigene Benutzeroberfläche zum Einsatz kommen.

Was sollte man über Lenovo wissen?

Das 1984 gegründete Unternehmen mit rechtlichem Hauptsitz in Hongkong startete als reiner Zwischenhändler für Computer und Zubehör von Hewlett Packard, ACT und IBM. Die ersten Eigenentwicklungen wurden erst in den späten 1980er Jahren auf dem Markt gebracht. 2005 übernahm Lenovo Teile der PC-Herstellung von IBM. 2011 wurden zum weiteren Ausbau des Computergeschäfts eine Fusion mit NEC auf den Weg gebracht. Beginnend ab 2011 wurde Lenovo außerdem der Mehrheitseigner der Medion AG, bei welcher die günstige Technik für Aldi produziert wird. Durch die Übernahme von Motorola konnte Lenovo seinen Marktanteil bei den Smartphones kräftig ausbauen und sich neue Märkte erschließen. Dazu zählte sich vor allem Nordamerika. Die bisher in den USA und Europa verkauften Smartphones mit den größten Umsatzzahlen waren die Modelle Moto X und Moto G. Den asiatischen Markt bedient Lenovo vor allem mit preiswerten Smartphones. Europäische Kunden werden durch Niederlassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut.

Quelle: Golem, Heise

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