Sind Piloten mit Armprothesen ein Sicherheitsrisiko?

Auf den ersten Blick scheinen die Fakten, dass jemand eine Armprothese hat und dennoch hinter dem Steuerknüppel eines Passagierflugzeugs sitzt, unvereinbar zu sein. Doch die in England beheimatete Fluggesellschaft „Flybe“ sieht das anders. Sie gibt auch Piloten mit derartigen Einschränkungen eine Chance. Nun zeigt ein jetzt erst veröffentlichter Zwischenfalls vom Februar 2014, wie schnell genau das zum Sicherheitsrisiko werden kann.

Was hat die Armprothese des Piloten mit dem Zwischenfall zu tun?

Der 46-jährige Profipilot trägt am linken Arm eine Prothese. Nach Aussagen der Airline „Flybe“ zählt er zu den erfahrensten Mitarbeitern des Unternehmens. Bei einem Anflug auf Belfast löste sich seine Armprothese von Steuerknüppel, obwohl der Pilot die feste Verankerung zuvor geprüft hatte. Daraufhin verlor er die Kontrolle über den Landeanflug. Sein Co-Pilot war nicht in der Lage, so schnell zu reagieren, wie es notwendig gewesen wäre. Deshalb ließ der Pilot den Geschwindigkeitsregler los, um den Steuerknüppel bedienen zu können. Die beim Aufsetzen dadurch noch vorhandene Geschwindigkeit sorgte in Kombination mit starkem Wind dafür, dass die Maschine noch einmal kurz angehoben wurde, um danach etwas unsanft zu landen. Die Passagiere und die Crew kamen mit dem Schrecken davon.

Wie reagierte „Flybe“ auf den Zwischenfall mit der Armprothese?

„Flybe“ wird aufgrund des Zwischenfalls nicht von der Praxis abweichen, auch Piloten mit körperlichen Einschränkungen zu beschäftigen. Der Sicherheitschef von „Flybe“, Ian Baston, betonte in seiner Stellungnahme, dass das Unternehmen gerade auf diese Praxis stolz ist. Bei der Auswahl der Crewmitglieder würden bei „Flybe“ sämtliche Anforderungen der Civil Aviation Authority, kurz CAA, komplett berücksichtigt. Innerhalb des Unternehmens gelten diesbezüglich sogar noch strengere Regelungen. Der Zwischenfall wird bei „Flybe“ intern untersucht, um daraus geeignete Maßnahmen ableiten zu können, die eine Wiederholung derartiger Zwischenfälle vermeiden sollen. Der Pilot selbst gab an, dass er künftig seine Co-Piloten noch besser einweisen will, damit sie künftig schneller und effizienter auf eventuelle Pannen mit seiner Armprothese reagieren können.

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JennyBrix

JennyB ist „Baujahr“ 1963. Sie arbeitete zeitweise für die „Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft“. Sie ist sehr vielseitig interessiert und unter dem Namen Jenny Brix schriftstellerisch aktiv.

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