Die 1981 gestartete Karstadt Warenhaus GmbH hat eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich. Bereits im Jahr 2009 stand das von der einst zur Quelle AG gehörenden Arcandor AG gegründete durch Zahlungsschwierigkeiten kurz vor dem Aus. Dem Franzosen Nicolas Berggruen ist es zu verdanken, dass die rund hundert Kaufhäuser in Deutschland nicht geschlossen worden sind. Nun ist die Übernahme durch René Benko unter Dach und Fach. Benko ist der Chef der Signa Holding, die sich zutreffend als größtes privates Immobilienunternehmen in Österreich bezeichnen darf.
Wie läuft der Deal ab und was bedeutet er für die Zukunft von Karstadt?
Die Signa Holding ist bereits Anteilseigner bei der Karstadt Warenhaus GmbH. Die Premiumhäuser wie das KaDeWe und auch die 28 auf Sportartikel spezialisierten Kaufhäuser von Karstadt werden durch die Signa Holding mehrheitlich bestimmt. Interessant an der Übernahme von Karstadt durch René Benko ist, dass für die 100-prozentige Übernahme kein Kaufpreis fließen wird. Die dadurch eingesparten Gelder sollen in eine wirtschaftlich solide Zukunft der Kaufhauskette investiert werden. Allerdings steht die Zustimmung des Kartellamts für die ausgehandelte Übernahme durch den österreichischen Investor noch aus.
Was bedeutet das Geschäft für Nicolas Berggruen?
Im Jahr 2010 hatte Nicolas Berggruen für die Karstadt Warenhaus GmbH gerade einmal einen einzigen Euro auf den Tisch des Insolvenzverwalters legen müssen. Größere Investitionen ins Geschäft selbst hat der Sohn eines weltbekannten Kunstsammlers nicht getätigt. Das werfen ihm schon seit einiger Zeit die Vertreter der Arbeitnehmer vor, die ihm 2010 sehr willkommen geheißen hatten. Die Chefs der Signa Holding kündigten an, die wirtschaftliche Sanierung der Kaufhauskette in Angriff nehmen zu wollen. Details wurden dazu aber noch nicht mitgeteilt. Möglicherweise käme eine Zusammenlegung mit Kaufhof in Frage, denn die Signa Holding hat schon mehrfach Interesse auch an dieser Kaufhauskette signalisiert.
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