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Sicherheitsfirma warnt: Malware „Judy“ steckt in mehr als 40 Apps

Das in Israel beheimatete IT-Sicherheitsunternehmen hat in mehr als 40 Apps, die über den Store Google Play angeboten werden, die Malware „Judy“ nachweisen können. Die Experten informierten Google sofort. Inzwischen sind die betroffenen Apps im Store bereits nicht mehr verfügbar. Der überwiegende Teil der verseuchten Apps wurde im Google Store unter dem Namen Enistudio angeboten. Als Entwickler steckt das in Korea ansässige Unternehmen Kiniwini. Außerdem wurde die Malware in den Apps eines anderen Anbieters entdeckt, dessen Name aber bisher nicht bekannt ist.

Wie weit hat sich die Malware „Judy“ bereits verbreitet?

Der Knackpunkt ist, dass einige der Apps schon seit einigen Jahren im Store Google Play angeboten werden. Der Schadcode steckt nicht in den Apps selbst, sondern wird nachgeladen, sobald diese nach der Installation aktiviert werden. Genau deshalb war die Malware „Judy“ bei den Prüfungen vor der Aufnahme in den Play Store für Google auch nicht erkennbar. Allein bei den betroffenen Apps von Kiniwini wurden rund 18,5 Millionen Downloads verzeichnet. Die Downloadzahlen bei den Apps des zweiten Anbieters sehen ähnlich aus. Das heißt, dass die Malware „Judy“ auf mehr als 36 Millionen Tablets und Smartphones weltweit aktiv ist. Eine vollständige Liste der betroffenen Apps wurde bisher weder von Google noch von Check Point veröffentlicht.

“Judy“ richtet auf dem Gerät selbst keinen Schaden an

Allein diese Zahlen belegen, dass das Schadenspotential enorm groß ist. Doch an einer Stelle gibt es Entwarnung. Die Malware agiert nicht als Trojaner oder Virus, welche andere Programme, das Betriebssystem oder die Daten der Nutzer attackieren. Auch Anzeichen auf eine Nutzung als Spyware wurden bisher nicht gefunden. Die Urheber der Malware verfolgen rein wirtschaftliche Ziele. Die Malware „Judy“ generiert eine Art Internetbrowser, der heimlich Websites öffnet und die dort vorhandenen Werbebanner anklickt. Diese Klicks bringen den Inhabern der so angesteuerten Websites Einnahmen, die von denjenigen bezahlt werden müssen, welche die Werbebanner auf den Websites publizieren lassen.

Aber den Besitzern der infizierten Smartphones und Tablets entsteht dadurch ebenfalls ein Schaden. Er zeigt sich dadurch, dass das unkontrollierte Öffnen der Websites Datenvolumen verbraucht. Bei Tarifen mit Volumenbegrenzungen wird dann entweder die Übertragungsgeschwindigkeit gedrosselt oder es fallen zusätzliche Kosten an. Außerdem blockiert die Malware „Judy“ Prozessorleistung und Arbeitsspeicher sowie Teile der nutzbaren Downloadraten.

Quelle: checkpoint.com

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