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Was ist bisher zu den Folgen des Erdbebens in Haiti bekannt?
Auf der Shakemap bekam das Erdbeben in Haiti die Einstufung VII. Das heißt, dass mittelschwere Schäden verursacht werden. Der Shakemap-Pager „Yellow“ zeigt an, dass zwischen 25 und 35 Prozent aller Gebäude und Infrastrukturen in Mitleidenschaft gezogen werden. Genau das wird von ersten Augenzeugenberichten aus der Region bestätigt. Zahlreiche Gebäude stürzten ein. Auch eine Kirche in Plaisance du Nord sowie eine Schule in Gros Morne wurden schwer beschädigt. Das „Rock-Auditorium“ in Gros Morne soll Augenzeugen zufolge vollständig zerstört worden sein. Am schwersten wurden die Regionen um Gros Morne, Saint-Louis du Nord, Port-de-Paix, die Region Plaisance und die Schildkröteninsel getroffen. Die Schäden in Haiti dürften das „normale“ Ausmaß der Schäden bei einem Erdbeben dieser Stärke überschreiten. Der Grund dafür ist, dass viele Insulaner seit dem Erdbeben im Jahr 2010 noch immer in Behelfsunterkünften leben.
Haiti gehört zu den ärmsten Regionen der Welt
In Haiti leben aktuell rund 10,7 Millionen Einwohner. Das Land hat vor allen durch politische Unruhen im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte rund drei Millionen Einwohner verloren. Vier von zehn Erwachsenen im Inselstaat können nicht lesen und schreiben. Der wirtschaftliche Schwerpunkt liegt in der Landwirtschaft. Auf dem zweiten Rang landet der Tourismus. Doch Reisen nach Haiti können fast ausschließlich für Labadee gebucht werden. Der Hafen dieser Kommune im Norden der Insel wird von der Reederei Royal Caribbean Cruises mit Kreuzfahrtschiffen bedient. Insgesamt besitzt Haiti rund 1.700 Kilometer Küste mit wunderschönen Stränden, aber nur ein geringer Bruchteil wurde bisher touristisch erschlossen. Das dürfte sich auch so schnell nicht ändern, denn vor der Investition in Hotelneubauten steht nun der Wiederaufbau der durch das Erdbeben zerstörten Infrastrukturen.
Quelle: USGS, LoopHaiti
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