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Schweizer Franken gerät an der Börse in Turbulenzen

Beginnend mit dem Jahr 2012 galt an den Börsen ein von der Schweizerischen Nationalbank festgesetzter Mindestkurs von 1,20 Franken für einen Euro. Dieser Mindestkurs wurde nun völlig überraschend am 15. Januar 2015 außer Kraft gesetzt und löste heftige Schwankungen am Devisenmarkt aus. Die Broker reagierten sofort und wickelten Tauschgeschäfte in rasantem Tempo und erheblichen Umfang ab.

Schweizer Franken wurden deutlich aufgewertet

Direkt nach der Freigabe gab es im Chart eine Zickzacklinie, denn der Kurs schwankte erheblich. Zeitweise kostete ein Euro gerade einmal noch 0,78 Franken und wenige Minuten später wieder 1,20 Franken. Bis zum Mittag (Stand 12.04 Uhr) pegelte sich der Kurs bei Kosten von 1,03 Franken für einen Euro ein. Das bedeutet, dass der Euro gegenüber dem Schweizer Franken binnen eines halben Börsentags ganze 14 Prozent an Wert verloren hat.

Schweizer Zentralbank senkt die Zinsen

Die Aufhebung des Mindestkurses war nicht die einzige Maßnahme, die am 15. Januar 2015 bekannt gegeben wurde. Zeitgleich wurde der Leitzins für die Guthaben über den Freibeträgen deutlich abgesenkt. Er liegt nun mit minus 0,75 Prozent sogar deutlich weiter im negativen Bereich als der Leitzins der Europäischen Zentralbank. Der Referenzzins (Drei-Monats-Libor) wurde ebenfalls in einen Bereich zwischen 0,25 und 1,25 Prozent in den Minusbereich verschoben.

Der Aktienmarkt reagierte sofort auf diese Veränderungen. Teilweise mussten die Unternehmen bei ihren Wertpapieren Kursverluste von mehr als zehn Prozent hinnehmen. Der schweizerische Leitindex SMI verzeichnete bis zum Mittag einen Verlust von sieben Prozent. Besonders betroffen von den Verlusten sind Unternehmen, die ihre Produkte in den Euro-Raum exportieren.

Warum reagiert die Schweizer Zentralbank gerade jetzt?

Finanzanalysten gehen davon aus, dass die Motivation vor allem die von der EZB angekündigten Maßnahmen der nächsten Monate sind. Dieser Meinung ist beispielsweise der Chefstratege der Investmentbank Jefferies, Jonathan Webb. Jeoffrey Yu, der Devisenexperte bei Bloomberg gab ein ähnlich lautendes Statement ab. Er betonte, dass die Schweizerischen Banken durch die EZB-Maßnahmen in nächster Zeit mit einem erheblichen Zufluss an Kapital rechnen mussten, der bei ihnen für hohe Kosten sorgen würde.

Quelle: FAZ

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