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Was bedeutet die Entscheidung der Federal Reserve für Europa?

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Die Federal Reserve hat sich erneut für eine deutliche Zinserhöhung entschieden. Die Auswirkungen wird auch Europa deutlich zu spüren bekommen.

Auch in den USA wird eine kontinuierlich hohe Inflationsrate verzeichnet. Eine Möglichkeit zur Begrenzung der Inflation ist eine Anpassung der Leitzinsen. In der Hinsicht sind sich die Europäische Zentralbank (EZB) und die amerikanische Federal Reserve (kurz Fed) einig. Die neueste Zinserhöhung der Fed fiel ziemlich deutlich aus. Eine der Folgen war, dass der Euro im Börsenhandel unter Druck geriet.

Fed fährt einen rigorosen Kurs bei den Anpassungen der Leitzinsen

Innerhalb eines Dreivierteljahrs hat die amerikanische Zentralbank die Leitzinsen um 3,75 Prozent erhöht. Das liegt deutlich über den Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank. Die Differenz wirkt sich signifikant auf die Entwicklung der Inflationsrate aus. Sie konnte in den USA zuletzt auf 8,2 Prozent begrenzt werden, während sie in Deutschland nach den Angaben des Statistischen Bundesamts zuletzt bei 10,4 Prozent lag. Doch die Währungshüter auf beiden Seiten des Atlantiks haben ein Problem. Die Begrenzung der Inflationsrate ist wichtig und richtig, aber sie darf die wirtschaftliche Entwicklung nicht ausbremsen. Genau darauf gibt es bereits erste Hinweise. Viele Unternehmen benötigen zur Sicherung ihrer Zahlungsfähigkeit Kredite. Diese werden durch die Erhöhungen der Leitzinsen immer teurer. In Deutschland bekommt das vor allem die Bauwirtschaft bereits zu spüren. Das sich abzeichnende Gefälle wird lediglich durch den Druck zur Schaffung bezahlbarer Sozialwohnungen gebremst. Es ist also davon auszugehen, dass die nächsten Schritte der Fed und der EZB mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen so großen Umfang mehr haben werden.

Der Euro gerät durch das Vorpreschen der Fed unter Druck

Wer sich den Chart für den Tauschkurs zwischen dem Euro und dem Dollar anschaut, stellt fest, dass der Wert des Euro nach jedem Zinsschritt der Fed gefallen ist. In den letzten Wochen hatte er sich nach dem Nachziehen der EZB stabilisiert. Nach der offiziellen Bestätigung der Fed über die neuerliche Anhebung der Leitzinsen um 0,75 Prozent musste der Euro im Intraday-Handel erneut Einbußen hinnehmen. Sie lagen am 3. November 2022 innerhalb der ersten beiden Handelsstunden an der Börse Frankfurt bei 0,5 Prozent. Ein Euro war gegen 10 Uhr nur noch 0,9767 Dollar wert. Der ungünstige Tauschkurs wirkt sich auf die Inflationsrate in Europa negativ aus, weil viele Waren und Lieferungen in US-Dollar bezahlt werden müssen. Vor allem der Absturz binnen eines Jahres macht das Ausmaß deutlich. Am 4. November 2021 gab es für einen Euro im Börsenhandel noch 1,1619 US-Dollar.

Quelle: Fed, EZB, Börse Frankfurt, Statistisches Bundesamt

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