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Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland rückläufig

Die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts belegen, dass sich in Deutschland immer weniger Frauen gegen einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Gleichzeitig ist klar, dass es nicht allein daran liegen kann, dass die Zahl der jungen Frauen durch den demografischen Wandel in Deutschland sinkt. Das belegt der Vergleich der Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche mit der Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter. Danach entfielen auf 10.000 Frauen im Jahr 2004 noch 66 Schwangerschaftsabbrüche. Im Jahr 2014 wurden pro 10.000 Frauen im gebärfähigen Alter noch 55 Schwangerschaftsunterbrechungen verzeichnet.

Wie entwickelte sich die Gesamtzahl der Schwangerschaftsabbrüche?

Bis zum Jahr 2001 blieb die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland nahezu gleich bzw. stieg sogar leicht an. 1996 wurden 130.899 Abtreibungen gezählt. Im Jahr 2001 weist die Statistik 134.964 Abtreibungen aus. In den folgenden Jahren wurden kleine Rückgänge verzeichnet. Im Jahr 2004 betrug die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland 129.650. Seitdem ist ein kontinuierlicher Rückgang der Zahl der Abtreibungen zu beobachten. Für 2014 weist das Statistische Bundesamt 99.715 Schwangerschaftsunterbrechungen aus, was innerhalb von zehn Jahren einen Rückgang um knapp 25 Prozent bedeutet. Dabei machen minderjährige Frauen einen Anteil von vier Prozent aus. Acht Prozent der Abbrüche entfallen auf Frauen, die älter als vierzig Jahre sind. Interessant ist der Fakt, dass 39 Prozent der Frauen, die eine Abtreibung durchführen ließen, noch kein eigenes Kind hatten.

Die meisten Schwangerschaftsabbrüche gibt es in NRW

Allein 26.484 Abtreibungen wurden im Jahr 2014 in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich hier mehr Frauen als anderswo gegen ein Baby entscheiden. Nordrhein-Westfalen ist mit rund 17,6 Millionen Menschen das bevölkerungsreichste Bundesland. Die wenigsten Abtreibungen hatte mit 1.969 das Saarland zu verzeichnen. Hier lebten im Jahr 2014 aber auch gerade einmal 989.000 Menschen. Das bedeutet, dass sich im Saarland 0,2 Prozent der Frauen und in NRW 0,15 Prozent der Frauen für eine Abtreibung entschieden haben. In diesem prozentualen Bereich bewegen sich die meisten deutschen Bundesländer.

Quelle: FAZ

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