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Samsung muss sich für Update-Politik verantworten

Verbraucherschutzorganisationen haben derzeit Samsung im Visier. Bei einer Klage in den Niederlanden muss sich das Unternehmen dafür verantworten, dass Aktualisierungen von Android-Handys erst sehr spät oder teilweise gar nicht an die Kunden ausgeliefert werden. Dadurch entstehen immer wieder Risiken für die Kunden, da bekannte Sicherheitslücken mit erheblicher Verzögerung geschlossen und so von den Hackern über längere Zeiträume hinweg ausgenutzt werden können. Außerdem kritisieren die niederländischen Verbraucherschützer, dass Samsung nicht bei allen Smartphones Angaben zum garantierten Supportzeitraum macht.

Samsung ist nur ein Beispiel für derartige Defizite

Das Problem bei der Update-Versorgung für Android-Handys ist die Tatsache, dass von den meisten Herstellern Anpassungen beim Betriebssystem vorgenommen werden. Das betrifft beispielsweise die Ausstattung mit einer herstellereigenen Benutzeroberfläche. Wird von Google ein Update für Android herausgegeben, ist eine erneute Anpassung durch die Smartphone-Hersteller notwendig. Samsung bietet solche Aktualisierungen nur für die teuersten Modelle mehrfach an. Preiswerte Smartphones erhalten teilweise gar keine Aktualisierungen des Betriebssystems, um die Nutzer aufgrund der Sicherheitsrisiken zu einem Neukauf zu motivieren.

Samsung ist mit diesem Defizit nicht allein

Das Problem der verzögerten oder gänzlich fehlenden Updates für das Betriebssystem Android haben nahezu alle Hersteller. Mit Samsung haben sich die niederländischen Verbraucherschützer für die Klage zuerst einmal den Marktführer herausgepickt. Sollte das Urteil des aktuellen Verfahrens zu ihren Gunsten ausfallen, kann es auch gegen andere betroffene Hersteller verwendet werden.

Es gibt aktuell nur zwei Handyhersteller, die mit dem Betriebssystem Android arbeiten und sich sicher sein können, keine Klage von den Verbraucherschützern zu bekommen. Das sind einerseits Google selbst und andererseits Motorola. Bei Google können die Handynutzer die Updates direkt beziehen und Motorola ist derzeit der einzige Smartphone-Hersteller, von dem keine Modifikationen des Betriebssystems durchgeführt werden.

Bei den Betriebssystemen Windows Phone und iOS treten diese Probleme nicht auf, weil das Betriebssystem von den Handyherstellern nicht verändern werden darf. Dadurch können die Aktualisierungen direkt von Microsoft und Apple verteilt werden, ohne dass sie den Umweg über die Provider und Hersteller nehmen müssen.

Quelle: Golem

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