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Sampling – das Urteil zum Verfahren 1 BvR 1585/13

Das Verfahren „Kraftwerk“ gegen Moses Pelham zum Sampling geht in die nächste Runde. Der beklagte Komponist Moses Pelham war vom Management der Gruppe „Kraftwerk“ des Diebstahls geistigen Eigentums bezichtigt worden. Strittig ist eine zwei Sekunden lange Sequenz aus deren Titel „Metall auf Metall“, der 1977 veröffentlicht wurde. Pelham hatte diese Sequenz hinter einen Song von Sabrina Setlur gelegt. Nachdem die Musiker von Kraftwerk das merkten, setzen sie gegen Setlur und Pelham ein Verbot der Veröffentlichung des Titels „Nur mir“ durch. Moses Pelham tat sich daraufhin mit Komponisten- und Produzentenkollegen zusammen und ging gegen das Verbot vor. Das Verfahren dauert nunmehr schon länger als zehn Jahre.

Was bewirkt das Sampling-Urteil 1 BvR 1585/13?

Die Musiker begründeten ihre gemeinsame Klage beim Bundesverfassungsgericht damit, dass durch solche Einschränkungen die Kunstfreiheit nicht mehr in ausreichendem Maße geschützt ist. Die Richter des Bundesgerichtshofs teilten diese Auffassung. Der wichtigste Punkt war, dass die von Moses Pelham verwendete Sequenz so extrem kurz ist. Würde eine solche Vorgehensweise als Verstoß gegen das Urheberrecht gewertet, könnten in der Praxis kaum noch neue Titel in bestimmten Genres der Musik entstehen. Dieses Argument brachte Ferdinand Kichhof, der derzeitige Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts in seiner Stellungnahme zum Urteil. Außerdem gab er an, dass der Gruppe „Kraftwerk“ aus der Verwendung einer derart kurzen Sequenz kein Nachteil entstanden ist. Nun geht der Fall zurück an den Bundesgerichtshof, der ein abschließendes Urteil sprechen muss.

Was sollte man über „Kraftwerk“ und Moses Pelham wissen?

Die in Düsseldorf beheimatete Band „Kraftwerk“ wurde 1970 gegründet. Sie machte sich ab 1973 vor allem im Genre Elektropop weltweit einen guten Namen. Mit ihrem Album „Die Mensch-Maschine“ wurden sie zum musikalischen Vorbild von „Ultravox“, „Alphaville“, „New Order“ und „Depeche Mode“. Die Band „Kraftwerk“ hat insgesamt mehr als ein Dutzend Alben herausgebracht, von denen sieben als offizielle Studioalben erschienen sind.
Moses Pelham ist der Chef der deutschen Plattenfirma Pelham Power Productions. Er interessiert sich schon seit seiner frühen Jugend für den Rap und produzierte noch während er Schulzeit erste Singles. Sein erstes Album erschien 1989 unter dem Titel „Raining Rhymes“. Zu den von ihm betreuten Künstlern gehören beispielsweise Xavier Naidoo und die Band „Glashaus“.

Quelle: dpa

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