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Salton Sea in Aufruhr – Steigt die Gefahr des „Big One“?

Die Region rund um den Salton Sea in Südkalifornien wird seit Montagmorgen von unzähligen Erdbeben erschüttert. Laut der amerikanischen Erdbebenwarte USGS wurden bis zum Mittag des 27. September 2016 mehr als 150 Erdbeben in der Region gezählt. Der Schwerpunkt liegt bei Bombay Beach im Südwesten des Sees. Das bisher stärkste Beben hatte eine Stärke von 4,3 auf der nach oben offenen Richter-Skala und ereignete sich am Montag um 16.31 Uhr MESZ. Am Dienstagmorgen um 5.23 Uhr MESZ gab es ein Beben gleicher Stärke. Um 5.36 Uhr MESZ folgte ein Erdbeben der Stärke 4,1 auf der Richter-Skala. Seitdem gibt es alle paar Minuten Beben, die Stärken bis zu 3,5 haben.

Welche Gefahr geht von der erhöhte Aktivität am Salton Sea aus?

Die Region ist in erhöhter Alarmbereitschaft. Einen ähnlichen Erdbebenschwarm, wie solche Ereignisse von den Geologen genannt werden, hatte es bereits im Jahr 2009 gegeben. Damals wurden mehr als 200 Beben binnen weniger Tage gezählt. Lucy Jones, eine der führenden amerikanischen Seismologen, geht davon aus, dass der Erbebenschwarm das Risiko eines „Big One“ für den Süden Kaliforniens und insbesondere im Großraum Los Angeles erhöht. Das teilte sie bereits am Montag in einem Twitter-Post mit. Der Grund ist, dass direkt unter dem Salton Sea ein Stück des San-Andreas-Grabens verläuft.

Warum ist diese Stelle besonders kritisch?

Der Teilabschnitt der Grenze zwischen der Pazifischen Platte und der Nordamerikanischen Platte ist bisher nur sehr wenig erforscht. Er gehört zum südlichen Teil der San-Andreas-Verwerfung, die sich von San Francisco im Norden bis nach Mexiko im Süden erstreckt. Welche Zerstörungskraft die von dort ausgehenden Erdbeben entwickelt können, zeigte sich in San Francisco, wo im April 1906 ein Beben der Stärke 7,8 auf der Richter-Skala zuschlug, große Teile der Stadt zerstörte und 3.000 Menschenleben forderte.

Im Osten des Salton Sees liegt die Metropolregion Los Angeles, wo rund 18 Millionen Menschen leben. Diese Region war im Jahr 1857 vom Fort-Tejon-Erdbeben betroffen. Es hatte eine Stärke von 7,9 auf der Richter-Skala und führte zu einer Verschiebung der Plattengrenzen um neun Meter. Die von der San-Andreas-Verwerfung ausgehenden Erdbeben stehen in einem engen Zusammenhang mit der Cascadia-Subduktionszone, die bis in den Norden von Kalifornien reicht. Dort hatte es Anfang September 2016 rund hundert Kilometer westlich von Ferndale Erdbeben bis zur Stärke 5,6 auf der Richter-Skala gegeben.

Quelle: USGS, LA Times

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