Bekannt ist der Wein aus dem Saale-Unstrut-Weinanbaugebiet allemal, doch was viele nicht wissen – dieses Anbaugebiet kann auch mit einigen Besonderheiten aufwarten. So gilt es als das nördlichste Anbaugebiet für Wein in ganz Europa. Normalerweise benötigen die Rebstöcke viel Sonne und milde Temperaturen, weshalb die meisten Weinbauern sich entscheiden, in südlichen Lagen Wein anzubauen. Anders beim Weinanbaugebiet Saale-Unstrut. Gerade die Randlage dieser Region zeichnet dafür verantwortlich, dass hier sehr rassige, elegante und duftende Weine entstehen.
Die Rebfläche im Weinanbaugebiet Saale-Unstrut gehört größtenteils zu Sachsen-Anhalt, nur gut 20 Hektar befinden sich in Thüringen. Doch das Saale-Unstrut-Gebiet ist nicht nur das nördlichste Weinanbaugebiet, sondern auch eines mit besonders langer Tradition.
1.000 Jahre Wein aus dem Saale-Unstrut-Gebiet
Seit mehr als einem Jahrtausend wird Wein im Saale-Unstrut-Gebiet angebaut. Erstmals fand der Weinanbau im Kloster Memleben statt – die erste urkundliche Erwähnung stammt dabei aus dem Jahre 998. Auch in der weiteren Geschichte ergaben sich rund um den Weinanbau einige Besonderheiten. So war der Wein im Mittelalter so beliebt, dass der Anbau sich in Europa bis an die Ostseeküste ausdehnte.
Allerdings waren die Witterungsbedingungen im Unstrut-Saale-Gebiet nicht überall optimal für den Weinanbau geeignet. Hinzu kam der 30-jährige Krieg, in dessen Irrungen sich die Rebfläche weiter verringerte. Heute umfasst das Anbaugebiet nur noch gut 650 Hektar Fläche. Im kontinentalen Klima mit harten Wintern fühlt sich der Wein wohl. Zudem sorgt die Nähe zum Harz dafür, dass die Weinberge vor vielen Niederschlägen geschützt werden.
Welche Weine werden im Saale-Unstrut-Gebiet angebaut?
Im Saale-Unstrut-Gebiet findet sich eine große Auswahl frühreifer Rebsorten. Zu diesen zählt vor allem der bekannte Müller-Thurgau. Bei den Weißweinen werden vorwiegend der Silvaner und der Weißburgunder angebaut. Außerdem sind Traminer, Riesling und Kerner im Saale-Unstrut-Gebiet zu finden.
Die meisten Weine aus dieser Region werden trocken ausgebaut, die Qualität kann mit Fug und Recht als hoch, der Geschmack als fein-fruchtig beschrieben werden. Allerdings ist das Saale-Unstrut-Gebiet bisher noch nicht so bekannt für seine guten Weine, was sich auf die Zeiten in der einstigen DDR zurückführen lässt. Damals mussten die Weinbauern sich vorwiegend an den zu erwartenden Erträgen orientieren. Das hatte natürlich Einfluss auf die Qualität.
Weinbaugebiet Saale-Unstrut lädt zum Entspannen ein
Mittlerweile ist das Weinbaugebiet Saale-Unstrut aber auch für Erholungssuchende ein guter Anlaufpunkt. Die neu ausgebaute Weinstraße führt entlang an reizvollen Tälern und Obstplantagen, an riesigen Weinbergen und, wie sollte es in Mitteldeutschland anders sein, an zahlreichen Burgen und Schlössern aus längst vergangenen Zeiten.
Das gut ausgebaute Rad- und Wanderwegenetz der Region lädt zu vielen aktiven Stunden in der Natur ein und die beiden Flüsse Unstrut und Saale können natürlich ebenfalls befahren werden. Parallel zur Weinstraße im Saale-Unstrut-Weinbaugebiet verläuft auch der Weg der Burgenlandbahn.
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