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Rohstoffpreise entwickeln sich völlig gegensätzlich

Während der Ölpreis auf dem Weltmarkt derzeit extrem günstig ist, zeichnen sich bei anderen Rohstoffen erhebliche Preissteigerungen ab. Das betrifft vor allem die Agrarrohstoffe. Der Grund sind die in vielen Ländern ungünstigen Witterungsbedingungen 2015, die für erhebliche Einbußen bei der Ernte verantwortlich sind. Diesem Angebotsschwund steht eine gestiegene Nachfrage gegenüber. Börsenexperten gehen deshalb davon aus, dass vor allem bei Mais in den nächsten Wochen und Monaten eine deutliche Preissteigerung zu erwarten ist.

Maisernte fällt regional sehr unterschiedlich aus

Das französische Landwirtschaftsministerium rechnet im Jahr 2015 bei Mais mit Ernteverlusten von bis zu 28 Prozent. In Deutschland fallen die Ernteverluste mit etwa zehn Prozent nicht ganz so hoch aus, wie befürchtet worden war. Im Westen der USA, einem der weltgrößten Anbaugebiete für Mais, startete die Saison zu nass. Das hatte bewirkt, dass der Maispreis um etwa 25 Prozent anstieg. Doch Petrus bescherte den dortigen Maisbauern eine nahezu idealen Juli, wodurch die Prognose der Ernteverluste kräftig nach unten korrigiert wurde. Der Maispreis zog mit und rutschte kräftig ab. Allerdings sorgen die ungünstigen Wetterbedingungen in Europa und in China dafür, dass rund 1,5 Millionen Tonnen weniger Mais als im vergangenen Jahr geerntet werden können.

Mais ist ein sehr begehrter Rohstoff

Axel Herlinghaus, der als Spezialist für Agrarrohstoffe bei der DZ Bank arbeitet, betont vor allem die binnen eines Jahres um zwei Prozent gestiegene Nachfrage nach Mais. Er schätzt ein, dass der Preis pro Scheffel Mais die 4-Euro-Hürde schon bald wieder deutlich überspringen könnte. Mais ist einer der wichtigsten Rohstoffe in der Futtermittelproduktion. Außerdem kommt er bei der Herstellung von Lebensmitteln zum Einsatz. Auf dem Vormarsch ist Mais darüber hinaus bei der Herstellung von ökologisch verträglichen Energielieferanten. Dafür wird so genannter Energiemais verwendet, der in Deutschland bereits rund ein Drittel aller Maisanbauflächen belegt. Aus einer Tonne Frischmasse bei der Maissilage können mehr als 200 Kubikmeter Biogas erzeugt werden. Bioabfall liefert dagegen gerade einmal rund die Hälfte dieses Ertrags.

Quelle: deutsche Börsen

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