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Rohölpreise weiterhin auf Talfahrt

Derzeit sind die Preise für Kraftstoffe und für Heizöl so niedrig wie schon lange nicht mehr. Der Grund dafür ist die weiterhin fallende Tendenz bei den Preisen für Rohöl an den Börsen in aller Welt. In Frankfurt kostete am Mittag des 24. Februar 2016 ein Barrel der Sorte Brent gerade einmal noch 33,14 Dollar. Die Sorte WTI wurde pro Barrel zum Preis von 30,74 Dollar gehandelt. Zum Vergleich: Im 52-Wochen-Hoch kostete die Sorte WTI zeitweise mehr als 61 Dollar pro Barrel. Im Jahr zuvor gab es noch deutlich höhere Preise. Damit musste Rohöl innerhalb der letzten zwei Jahre einen Preisverfall von rund siebzig Prozent hinnehmen. An Preise wie im Jahr 2010, wo das Barrel WTI zeitweise für mehr als 110 Dollar gehandelt wurde, ist in absehbarer Zeit nicht zu denken. Was für die Verbraucher und die Energiewirtschaft gut ist, ist allerdings den Ölförderländern aufgrund der weiter schwindenden Gewinne ein Dorn im Auge.

Wie soll der Ölpreis stabilisiert werden?

Der Grund für den Preisverfall ist eine massive Ölschwemme. Bereits zu Beginn des Preisverfalls im Jahr 2014 hatten die Ölförderer damit begonnen, das Rohöl zu bunkern, anstatt es auf den Markt zu werfen. Dabei investierten sie sogar in die Miete von Supertankern in der Hoffnung, der Preisschwund könnte sich als kurzfristiges Phänomen erweisen. Doch genau das ist nicht der Fall. Viele Länder (beispielsweise Russland) haben ihre Förderquoten drastisch erhöht, um die durch den niedrigen Preis entfallenden Gewinne auszugleichen. Eine Beschränkung der Förderquoten durch die OPEC gab es nicht. Nun möchten die wichtigsten Ölförderländer zumindest eine Begrenzung des weiteren Wachstums der Ölförderung. Dazu sollen die Fördermengen im Januar 2016 als Basiswerte dienen.

Der Iran stellt sich bei den Fördermengen quer

Würden die Fördermengen tatsächlich auf das Niveau vom Januar 2016 beschränkt, würde das für den Iran einen entscheidenden Nachteil bedeuten. Das Land hatte aufgrund von Sanktionen die Förderung in den letzten Jahren erheblich reduziert. Nach der Aufhebung der Sanktionen läuft die Ölförderung gerade erst wieder an. Deshalb machte Bijan Zanganeh, der Ölminister des Landes, in einem Statement deutlich, dass er einer solchen Art der Deckelung nicht zustimmen wird. Dabei verwies er darauf, dass in der Zeit der Sanktionen gegen den Iran die Ölförderquoten in den anderen Ländern erheblich gesteigert wurden.

Quelle: Reuters, Börse Frankfurt

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