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RKI schätzt aktuelle Trends bei COVID-19 als beunruhigend ein

Ampullen mit Blutproben

Diese Bewertung nahm das Robert-Koch-Institut vor, nachdem es in der letzten Juliwoche 2020 zu einem deutlichen Anstieg der Zahl der mit COVID-19 neu infizierten Personen kam.

In der neuesten Risikobewertung geben die Experten des Robert-Koch-Instituts an, dass von der Entwicklung bei Covid-19 ein hohes Risiko für die Allgemeinbevölkerung und ein sehr hohes Risiko für Menschen mit Vorerkrankungen ausgeht. Nach wie vor steht kein wirksames Medikament für die vom Coronavirus ausgelöste Erkrankung zur Verfügung.

COVID-19-Infektionen: Wie sehen die aktuellen Zahlen aus?

Fast vier Monate lang meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland rückläufige Zahlen. Aus immer mehr Kreisen und Städten gab es Nullmeldungen und das teilweise über mehrere Wochen hinweg. Ein Blick auf die Zahlen der letzten beiden Wochen ist jedoch Anlass zu Besorgnis. Seither kehrt sich der Trend um. Die Anzahl der Kreise mit Nullmeldungen geht kontinuierlich zurück. Gleichzeitig liegt die für ganz Deutschland errechnete Gesamtzahl der Neuinfektionen pro Tag bei mehr als dem doppelten Durchschnitt, der von Anfang Juni bis Mitte Juli täglich gemeldet wurde. Am Freitag gab das RKI 870 Neuinfektionen in Deutschland an. Am 1. August 2020 stieg die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages auf 955. Dafür sind nicht nur lokale Hotspots wie die Gruppe der Erntehelfer in Bayern verantwortlich. Das RKI benennt im aktuellen Lagebericht außerdem religiöse Treffen und Familienfeiern mit vielen Gästen. An anderer Stelle werden Kritiken an der Nachlässigkeit vieler Menschen immer lauter. Ein Problem ist der Umgang mit der Maskenpflicht. Wer aufmerksam durch Handelsgeschäfte geht, wird feststellen, dass vielerorts die Verkäufer/innen diesbezüglich selbst äußerst negative Vorbilder sind.

Wo gab es in der laufenden Woche die meisten neuen COVID-19-Fälle?

Bei der Zahl der Neuinfektionen binnen 7 Tagen auf jeweils 100.000 Einwohner liegt Nordrhein-Westfalen mit 9,1 Fällen auf dem negativen Spitzenplatz. Deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 5,0 Fällen liegen außerdem Berlin (7,2), Bremen (6,0) sowie Hessen (5,9) und Bayern (5,5). Die niedrigsten Werte aus den letzten 7 Tagen berichteten Sachsen (0,6), Brandenburg (0,9) und Thüringen (1,0). Fakt ist jedoch, dass die Zahlen in der laufenden Woche überall eine steigende Tendenz aufweisen. Die Befürchtung einer zweiten Welle der Infektionen mit dem Coronavirus scheint sich danach zu bestätigen.
Das belegt auch eine Analyse der Entwicklung im globalen Maßstab. Zahlreiche Länder haben in den letzten Tagen Rekordwerte bei den Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Dazu gehören beispielsweise Australien, die USA, Japan, Indien, Israel und Brasilien. Den Schwerpunkt in Europa bildet nach den Zahlen der Weltgesundheitsorganisation derzeit Spanien. Beim R-Index wird in vielen Ländern die kritische Grenze von 1,0 überschritten. Dazu zählt sich auch Deutschland, denn hier gibt das RKI einen R-Wert von 1,19 an.

Kommt ein zweiter Lockdown bei einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen?

Erste Politiker warnen bereits nachdrücklich davor, dass sich die Bundesrepublik einen zweiten Lockdown so wie während er ersten COVID-19-Welle nicht noch einmal leisten kann. Reiner Haseloff, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, machte einen weiteren Fakt in einem Interview deutlich. Es gibt keinen finanziellen Spielraum für die nochmalige Auflegung eines so umfangreichen Hilfspakets, wie es im Frühjahr beschlossen wurde. Schon jetzt warnen einige Wirtschaftsexperten, dass die Folgen der bisherigen Lockdowns noch über mehrere Jahre in der globalen und regionalen Wirtschaft spürbar bleiben. Ein zweiter Lockdown in großem Maßstab ist also eher unwahrscheinlich. Umso mehr ist das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen bei der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln sowie bei der Erfüllung der Maskenpflicht gefragt. Passiert das nicht, wäre eine generelle Maskenpflicht bei jedem Verlassen der Wohnung denkbar.

Quelle: RKI, WHO

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