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Warum ist der Fortbestand der „Weißen Flotte“ Dresden in Gefahr?
Die Jahre 2018 und 2019 hatten den Betreibern neun Raddampfer und den beiden Salonschiffen mit den Namen „August der Starke“ und „Gräfin Cosel“ bereits erhebliche Verluste eingebracht. Der Grund waren die Folgen der beiden Dürresommer, in denen extreme Niedrigwasserstände dafür sorgten, dass die Schiffe die meiste Zeit der Saison im Hafen bleiben mussten. Die Hoffnung, die Einnahmenausfälle durch ein gutes Jahr 2020 zumindest teilweise zu kompensieren haben sich nicht erfüllt. Verursacher ist diesmal nicht das Wetter, denn die Wasserstände der Elbe sahen in den letzten Wochen und Monaten gut aus. Die Folgen der Coronakrise und die Lockdowns zur Bekämpfung von COVID-19 waren der Tropfen, der bei der „Weißen Flotte“ das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen brachten. Die neuerlichen Ausfälle waren für die Betreiber der historischen Raddampfer nicht mehr zu verkraften.
Nun will sich der Förderverein selbst an der Finanzierung des Betriebs der Schiffe beteiligen. Die Mitglieder des Vereins sind der festen Überzeugung, dass die „Weiße Flotte“ als schützenswertes Kulturgut Sachsens unbedingt erhalten werden muss. Deshalb werden die eingesammelten Spenden ohne jegliche Abzüge der Betreiber-GmbH zur Verfügung gestellt. Allerdings gilt hier die Devise „Alles oder Nichts“. Die Spendenaktion macht nur dann Sinn, wenn das Spendenziel erreicht wird. Eine Woche nach dem Start der Kampagne fehlten noch mehr als 85 Prozent der benötigten Spendensumme.
Wissenswerte Fakten zur „Weißen Flotte“ Dresden
Die Frachtfahrten mit Raddampfern starteten in Sachsen auf der Elbe im Jahr 1835. Zwei Jahre später nahmen die ersten Passagierschiffe mit Schaufelradantrieb den Linienverkehr auf. Die Strecken wurden sowohl auf deutscher als auch auf tschechischer Seite verlängert. Flussabwärts fuhren die Raddampfer bis Riesa. Flussaufwärts war der Endpunkt Prag. Heute fahren die Raddampfer auf deutscher Seite planmäßig nur noch bis Diesbar-Seußlitz. Das Resultat dieser Veränderungen führte zu einer vereinsamten Strandpromenade in Riesa und einem kräftigen Einbruch der Touristenzahlen. Aktuell betreibt die Sächsische Dampfschifffahrt neben den genannten Salonschiffen neun Raddampfer, von denen acht die Namen von Orten aus der Region tragen. Das älteste Schiff ist der Raddampfer „Stadt Wehlen“. Er lief im Jahr 1879 in der Werft in Dresden-Blasewitz vom Stapel. Der jüngste und zugleich größte Raddampfer trägt den Namen „Leipzig“ und wurde im Jahr 1929 in Dienst gestellt.
Quelle: startnext, Betreiber „Weiße Flotte“ Dresden
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