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Riesiger Eisberg macht sich aus der Antarktis auf den Weg

Inzwischen ist Gewissheit geworden, was die Wissenschaftler bereits seit dem Jahr 2014 befürchtet hatten. Der Eisberg A-68 hat sich komplett gelöst und treibt langsam aufs Meer hinaus. Die Folgen sind immens, denn der Bereich C des Schelfeises büßt damit rund zehn Prozent seiner Fläche ein. Der A-68 ist einer der größten Eisberge, dessen Loslösung mit Satelliten beobachtet wurde. Die Ausmaße des Eisbergs sind riesig, denn er bringt es auf eine Fläche von 5.800 Quadratkilometern und eine Stärke von mehr als hundert Metern. Derzeit gehen die Wissenschaftler davon aus, dass er in Richtung der vor der argentinischen Küste liegenden Inselgruppen treiben wird. Mittlerweile hat er sich bereits rund 18 Kilometer von der Bruchkante entfernt.

Wird sich der Wasserspiegel durch den Eisberg A-68 erhöhen?

Auch wenn der Eisberg ein Volumen von rund 600 Kubikkilometern hat, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Schmelze keinen signifikanten Einfluss auf die Höhe des Meeresspiegels hat. Üblicherweise ragt nur ein kleiner Teil der Eisberge über die Wasserfläche hinaus. Dadurch ist die bisher durch den A-68 verdrängte Wassermenge nur um etwa zehn Prozent geringer als die Menge Wasser, die bei seiner Schmelze entsteht. Allerdings droht eine andere Gefahr. Bisher verhinderte die abgebrochene Eisfläche, dass das Schmelzwasser der dahinter befindlichen Gletscher direkt ins Meer fließen konnte. Außerdem stabilisierte er die Gletscher selbst. Hier besteht nun die Gefahr, dass sie keinen Halt mehr haben und ebenfalls abrutschen und als Eisberge im Meer landen. Martin O’Leary, der als auf die Erforschung des Poleises spezialisierter Wissenschaftler an der britischen Swansea University arbeitet, hat bereits vor einigen Monaten ausgerechnet, dass dieser Vorgang den Wasserspiegel der Ozeane weltweit um etwa zehn Zentimeter erhöhen würde.

Welche großen Eisberge gab es in der Vergangenheit?

Auf der Rangliste der größten Eisberge landet beispielsweise ein Tafeleisberg, der Mitte der 1950er Jahre im Südpazifik lokalisiert wurde. Zum Zeitpunkt seiner Entdeckung wies er eine Fläche von 31.000 Quadratkilometern auf. Normalerweise überdauern Eisberge zwei bis drei Jahre. Aber es gibt auch Exemplare, die auf Grund laufen und dadurch zur Eisinsel werden. Ein Beispiel dafür ist die Pobeda-Eisinsel, die sich mit steter Regelmäßigkeit am zu Australien gehörenden Queen-Marie-Land bildet. Auch vor dem kanadischen Ward Hunt Island bildet sich immer wieder eine solche Eisinsel. Der mit Abstand bekannteste Eisberg ist jedoch das Exemplar, welches im Jahr 1912 die „RMS Titanic“ zum Sinken brachte. Die Gefahr solcher Ereignisse ist heute gebannt, da die Ausmaße der Eisberge per Satellit und Radar genau überwacht werden können.

Quelle: N24, swansea.ac.uk

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