Vor der Nordseeinsel Langeoog ist der 225-Meter Frachter „Glory Amsterdam“ auf Grund gelaufen. Bereits seit Sonntagmorgen trieb der Schüttgutfrachter mit zwei ausgebrachten Ankern in der Deutschen Bucht, teilte das Havariekommando in Cuxhaven mit. Aufgrund des starken Seegangs wegen Sturm „Herwart“ konnten die Anker nicht gehoben werden. Am Abend strandete der Frachter mit einer Länge von 225 Metern und einer Breite von 32 Metern schließlich.
Knapp 30 Menschen auf der „Glory Amsterdam“
Derzeit sind insgesamt 22 Besatzungsmitglieder auf dem Schiff, weitere vier Seeleute wurden per Hubschrauber auf der „Glory Amsterdam“ abgesetzt. Sie sind für den Einsatz auf manövrierunfähigen Schiffen ausgebildet. Wie das Havariekommando mitteilte, sei bisher niemand verletzt worden.
Zwar ist der Frachter derzeit nicht beladen, allerdings sind 1.800 Tonnen Schweröl und 140 Tonnen Marinediesel als Treibstoff an Bord. Jetzt geht es darum, dass die Tanks nicht leckschlagen, denn sonst droht den Stränden auf der Badeinsel Langeoog sowie dem Watt eine Ölverschmutzung. Bisher ist jedoch noch kein Öl ausgetreten, das Schiff sei stabil, so das Havariekommando.
Aktuell wird der Frachter regelmäßig von einem Flugzeug überflogen, das nach möglichen Lecks sucht. Der Hochseeschlepper „Nordic“ und das Mehrzweckschiff „Mellum“ sind ebenfalls vor Ort. Der Versuch, den Frachter freizuschleppen, kann aber frühestens heute gestartet werden. Am Sonntag hatte es zwar auch schon mehrere Schleppversuche gegeben, die allerdings gescheitert waren. Sturmtief „Herwart“ sorgte dafür, dass die Leinenverbindungen immer wieder gebrochen waren. Aktuell wütet der Sturm vor Langeoog mit Windstärke acht bis neun, die Wellen schlagen bis zu sieben Meter hoch.
Sturmtief „Herwart“ hinterlässt schwere Schäden
Das Sturmtief „Herwart“ hat gestern vor allen Dingen in Norddeutschland schwere Schäden hinterlassen. So kostete der Sturm an der niedersächsischen Nordseeküste einen 63-jährigen Camper sogar das Leben. Er war von einer Sturmflut überrascht worden. Auch auf Wangerooge wütete „Herwart“ und sorgte mit einer weiteren Sturmflut dafür, dass große Teile der Strände einfach weggespült wurden.
Quelle: AFP
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