
Wer als Eisenbahnfreund die USA bereisen möchte, hat deutlich weniger Auswahl als vergleichsweise in Deutschland. Der Grund ist, dass dort aufgrund der riesigen Distanzen Inlandsflüge die bevorzugte Art des Reisens ist. Doch es gibt einige interessante Sonderzüge. Ein Beispiel dafür ist der
Wann startete die Geschichte der heutigen Crescent-Sonderzugs?
Die Geschichte des Sonderzugs Crescent reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Die ersten Züge auf der Strecke zwischen Richmond (Virginia) und New Orleans (Louisiana) wurden von Richmond and Danville Railroad unter der Bezeichnung „Piedmont Air Line Route“ auf den Weg gebracht. Als eigentlicher Vorläufer des Crescent von Amtrak gelten jedoch die 1891 von Washington & Southwestern Vestibuled Limited gestarteten Fernzüge. Sie verbanden anfänglich Atlanta und Washington DC und erfuhren schon bald eine Verlängerung der Fahrstrecke. Der rasante Ausbau startete nach der Fusion eines halben Dutzends Eisenbahngesellschaften zur Southern Railway Company. Bereits im Jahr 1910 verkehrten die Züge zwischen Jersey City und New Orleans. Zu diesem Zeitpunkt hießen sie bereits „New York & New Orleans Limited“. Die ursprünglichen Pläne, die Strecke des Crescent bis nach Los Angeles zu verlängern, wurden nie umgesetzt.
Was sollten Interessenten für Fahrten mit dem Sonderzug Crescent wissen?
Zu Start benötigte der Crescent für die Strecke zwischen New York City und New Orleans knapp 58 Stunden. Durch die Umstellung der Lokomotiven (ab 1952 Dieselloks) und den Einsatz modernerer Pullman-Waggons liegt die Fahrzeit für die gesamte Strecke aktuell bei 32 Stunden. Pro Tag verkehrt ein Zug in jede Richtung. Die Sonderzüge mit dem übersetzten Namen „Halbmond“ bedienen auf der Strecke 33 Haltestellen. Der Hurrikan „Katrina“ sorgte dafür, dass der Sonderzug Crescent im Jahr 2005 über zwei Monate hinweg die Strecke zwischen Atlanta und New Orleans nicht befahren konnte. Seit 2019 steht der luxuriöse Speisewagen nur noch den Passagieren in den Schlafwagen zur Verfügung. Ein durchschnittlicher Sonderzug besteht heute aus zwei Lokomotiven, vier einstöckigen Amfleet-Personenwaggons, zwei Schlafwagen, einem Lounge-Wagen, einem Speisewagen und einem Gepäckwagen. Die Crescent-Verbindung nutzen nach offiziellen Angaben von Amtrak pro Jahr rund 268.000 Passagiere. Pro Kopf wird bei der einfachen Fahrt über die gesamte Strecke im 2-Personen-Schlafwagenabteil ein Preis ab knapp 600 US-Dollar fällig.
Quelle: Amtrak
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