Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Reisen für echte Abenteurer – Urlaub auf dem Segelschiff

Wer denkt, dass jedes Kreuzfahrtschiff lediglich von einem Motor angetrieben wird, der irrt sich gewaltig. Auf den Weltmeeren sind einige Windjammer unterwegs, auf denen man als Passagier an den Reisen teilnehmen kann. Der dort gebotene Komfort kann durchaus mit dem der Kreuzfahrtschiffe ohne Takelage mithalten. Umgekehrt haben die „normalen“ Kreuzfahrtschiffe die Romantik einer Fahrt unter weißen Segeln allerdings nicht zu bieten.

“Royal Clipper“ – ein schwimmendes Sterne-Hotel mit Volltakelung

Wer sich für einen Urlaub auf dem Segler „Royal Clipper“ einmietet, der darf sich anschließend rühmen, eine Reise mit dem aktuell größten Segelschiff der Welt gemacht zu haben. Der Großsegler steht im Eigentum der Starclippers Ltd. und fährt unter der Flagge von Malta. Vom Bugspriet bis zum Heck ist der Großsegler insgesamt fast 134 Meter lang. Das Schiff ist rund 16,3 Meter breit und wird von 106 Matrosen bedient. Der Tiefgang wird mit 5,6 Metern angegeben.

Einige technische Eckdaten rund um den Segler „Royal Clipper“

Wenn alle 42 Segel an den fünf Masten gesetzt sind, kann der Wind auf eine Segelfläche von 5.050 Quadratmeter drücken. Mit maximal 227 Passagieren an Bord bringt es der „Royal Clipper“ mit der Kraft der Segel auf bis zu 18 Knoten, was umgerechnet etwa 33 Kilometer pro Stunde entspricht. Angst vor einer Flaute müssen die Passagiere nicht haben, denn der Großsegler „Royal Clipper“ hat zwei Diesel mit einer Gesamtleistung von 3.730 kW an Bord, der das Schiff bis auf 25 Kilometer pro Stunde beschleunigen kann.

Der Großsegler "Royal Clipper" (Quelle: Wikipedia)
Der Großsegler „Royal Clipper“ (Quelle: Wikipedia)

Was erwartet die Passagiere auf dem „Royal Clipper“?

Ein Blick auf die Ausstattung beim „Royal Clipper“ beweist, dass der Großsegler einiges zu bieten hat. An Bord sind zwei Bars, eine Diskothek, ein Fitnessraum, ein Konferenzraum sowie drei Schwimmbäder. Eines der Schwimmbäder besitzt einen Glasboden. Wer direkt im Meer baden möchte, kann das nicht nur bei einem Zwischenstopp an einem Strand tun. Das Kreuzfahrtschiff „Royal Clipper“ besitzt ein Hecktor, das bei Bedarf zur Badeplattform umfunktioniert werden kann.

Auch der Großsegler „Kruzenshtern“ nimmt zahlende Gäste an Bord

Die Viermastbark „Kruzenshtern“ mit Heimathafen Kaliningrad hieß anfänglich „Padua“ und diente einst als Segelschulschiff. Der Großsegler fuhr bis zum Jahr 1946 unter deutscher Flagge, bis er als Reparationsleistungen im Zusammenhang mit dem II. Weltkrieg an die damalige Sowjetunion abgegeben wurde. Heute dient die „Kruzenshtern“ als Ausbildungsschiff der russischen Fischereiflotte und ist bei zahlreichen Regatten und Events wie der Hanse Sail zu sehen. Um den Unterhalt für den Großsegler zu finanzieren, werden auf vielen Reisen zahlende Gäste mit an Bord genommen.

Welche Daten sollte man vom Großsegler „Kruzenshtern“ kennen?

Die Viermastbark mit Stahlrumpf lief im Juni 1926 in Bremerhaven vom Stapel. Die „Kruzenshtern“ ist 114,5 Meter lang, rund 14 Meter breit und hat einen Tiefgang von maximal 6,26 Metern. Sie wird von 76 Matrosen als Stammbesatzung bedient und kann zusätzlich bis zu 160 Auszubildende oder zahlende Gäste an Bord nehmen. In den meisten Fällen findet sich ein Mix aus beiden Gruppen. Unter voll aufgezogener Takelage kann die „Kruzenshtern“ eine Segelfläche von 3.400 Quadratmetern nutzen. Eine Flaute wird dem Großsegler nicht gefährlich, denn in diesem Fall dienen die zwei Acht-Zylinder-Dieselmotoren mit einer Gesamtstärke von 1.471 kW als alternativer Antrieb. Im Jahr 1992 erreichte die „Kruzenshtern“ bei einer Regatta anlässlich des 500-jährigen Bestehens der USA auf der Fahrt von Boston nach Liverpool mit 32,3 Kilometern pro Stunde ihren bisherigen Geschwindigkeitsrekord.

About Author