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Projekt SkyBender – Google tüftelt an 5G-Internetzugängen

Nachdem der im US-Bundesstaat New Mexico gelegene Spaceport America nach der jüngsten Panne bei Virgin Galactic im Jahr 2014 weitgehend ungenutzt war, hat sich Google nun Teile des Geländes für den Versuch gesichert, mit Drohnen den schnellen Zugang zum Internet auch in die Regionen zu bringen, in denen derzeit keine Festnetzanschlüsse und auch kein LTE zur Verfügung stehen. Für Virgin Galactic ist das eine willkommene Zusatzeinnahme, denn für die Nutzung des Freigeländes und einer rund 1.500 Quadratmeter großen Fläche im Hangar werden pro Tag immerhin 1.000 Dollar Miete fällig.

Wie weit ist Google mit dem Projekt SkyBender?

Auf dem im Eigentum von Richard Foster stehenden Gelände hat Google für das Projekt SkyBender bereits ein eigenes Flugkontrollcenter errichtet. Für die Start- und Landebahnen des Spaceport America hat Google in den nächsten Monaten das alleinige Nutzungsrecht. Im Umfeld des Terminals des privaten Weltraumbahnhofs wurde bereits ein Transceiver installiert. An der Startrampe, die sonst für die Raumschiffe genutzt wird, wurde eine Parabolantenne für die Google-Testreihen installiert. Außerdem wurde auf dem Gelände des Spaceport America ein Repeater-Turm errichtet. Das ging nicht ohne kleinere Probleme über die Bühne. So fehlten beispielsweise Laderampen und Gabelstapler. Werden kleine Ersatzteile benötigt, müssen die Ingeneure des Projekts SkyBender mehr als 150 Kilometer bis zum nächstgelegenen Bau- und Elektronikmarkt fahren.

Welche Ziele verfolgt Google mit dem Projekt SkyBender?

Das wichtigste Ziel des Projekts SkyBender ist die Versorgung mit 5G-Zugängen zum Internet. Der 5G-Standard bietet die 40-fache Übertragungsgeschwindigkeit des LTE-Standards. Dafür werden hochfrequente Millimeterwellen eingesetzt. Google will diesen Frequenzbereich vor allem deshalb erschließen, weil die heute derzeit üblichen Frequenzbereiche des Mobilfunks bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Sie sind allerdings störanfällig, was mit „Phased-Arrays“ korrigiert werden soll. Als Überträger der Daten sollen beim Projekt SkyBender solarbetriebende Drohnen mit einer Flügelspannweite von bis zu 50 Metern zum Einsatz kommen. Sie können unter optimalen Bedingungen mehrere Jahre in der Luft bleiben. Über einen Internetzugang ohne klassische Satelliten denkt Google schon seit längerer Zeit nach, wie ein Blick auf das Projekt Google Loon belegt, bei dem unbemannte Ballons vollgeladen mit Übertragungstechnik in die Stratosphäre geschickt werden sollten.

Quelle: The Guardian

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